Mehrerau wird umgekrempelt

Bewirtschafteter Zentralparkplatz, „Kiss and Ride“-Bereich, neue Geh- und Radwege.
Bregenz Auf dem Gelände der Abtei Mehrerau könnten bald die Bagger auffahren. Seit letzter Woche liegen bei der BH Bregenz Pläne für eine umfangreiche Umgestaltung des Areals für ein gewerbebehördliches Bewilligungsverfahren auf. „Die jetzige Parkplatzsituation ist nicht zufriedenstellend“, erklärt Mehrerau-Sprecher Harald Schiffl. Deshalb sollen die bisherigen Parkplätze an einem zentralen Standort zusammengelegt und die nicht mehr benötigten Parkflächen rückgebaut werden.
Als im März erste Pläne öffentlich wurden, gingen die Wogen hoch. Es hagelte Kritik. Da lagen die Unterlagen noch in den Schubladen des Klosters. Man habe zwischenzeitlich zahlreiche Gespräche mit Sachverständigen und Vertretern der Stadt geführt. Gutachten wurden erstellt und ein Umweltgesamtbericht in Auftrag gegeben. „Wir haben wertvolle Anregungen der Behörden aufgenommen und in der Planung umgesetzt.“ Jetzt liegen die Pläne auf dem Tisch.
168 Stellplätze an neuem Standort
Kernstück ist ein neuer zentraler Parkplatz im Bereich der früheren Landwirtschaftsgebäude. Schweine-, Pferdestall, Garagen und Koppeln sollen einer bewirtschafteten Parkfläche mit 5570 Quadratmetern weichen. 168 Stellplätze werden entstehen, vier davon mit Ladeinfrastruktur für E-Autos. Einzig das historische Stallgebäude wird bleiben. Der zentrale Parkplatz soll mit Rad- und Gehwegen erschlossen werden. Bei der Einfahrt vor dem Hauptgebäude des Klosters entsteht ein „Kiss and Ride“-Bereich. Hier können Eltern kurz stehen bleiben, um ihre Kinder in den Unterricht zu verabschieden.
Mit der neuen zentralen Parkfläche verschwinden die bisherigen Abstellplätze. Sie werden rückgebaut. Damit werde der Grünflächenanteil um rund 7000 Quadratmeter erhöht, erklärt Schiffl im Gespräch mit den VN. Durch die Bewirtschaftung der Parkplätze erhoffe man sich, dass verstärkt öffentliche Verkehrsmittel bzw. das Fahrrad benutzt würden. Details zu den Kosten der Parkplatznutzung seien noch nicht bestimmt. Zum Zeitplan und zum Investitionsvolumen wollte die Abtei gestern keine Angaben machen.
Kritikern neue Pläne nicht bekannt
Die ursprünglichen Pläne der Abtei Mehrerau waren bei den Grünen in der Stadtvertretung auf massive Kritik gestoßen. Vizebürgermeisterin Sandra Schoch sprach sich im März vehement gegen einen zentralen Parkplatz aus. Die überarbeitete Planung wollte Schoch gestern nicht kommentieren, da es bei der Stadt keine entsprechende Einreichung gebe und sie die Pläne deshalb nicht kenne.