Von Frustration und Verstößen

Zähneknirschen Als „tief enttäuscht und frustriert“ wird das Auftreten von Karlheinz Kopf (60, VP) von VP-Parteifreunden derzeit hinter den Kulissen beschrieben. Seit Parteichef Sebastian Kurz (31) ein Machtwort sprach und seine Vertraute Elisabeth „Elli“ Köstinger (38) zumindest interimistisch als Erste Nationalratspräsidentin Kopf vorzog, hängt der Haussegen bei den „Türkisen“ jedenfalls gewaltig schief. Auf Landesparteichef Markus Wallner (50, VP) soll Kopf, der bisher als Zweiter Nationalratspräsident im Hohen Haus fungierte, ebenso stocksauer sein. Wallner habe entgegen seinen Beteuerungen sein persönliches Gewicht bei Kurz nicht für ihn in die Waagschale geworfen, soll Kopf auch im VP-Nationalratsklub in Wien erklärt haben. Dass man den Altacher jetzt mit dem Job eines Finanzreferenten abspeist, weckt bei ihm freilich negative Erinnerungen an das Jahr 2013. Damals hatte die Partei Kopf als Klubchef im Parlament regelrecht ausgebootet und ihm den Steirer Reinhold Lopatka (57) vor die Nase gesetzt.
Konsul kehrt heim Anlässlich des 94. Nationalfeiertags lud der türkische Generalkonsul Cemal Erbay (59) zu einem „Konzert-Empfang“, wie auf der Einladung zu lesen war. Die türkische Pianistin Gülsin Onay (63) spielte Beethoven, Mozart und Chopin. Per Zettel fügten die Veranstalter an: „Und anlässlich Verabschiedung des Herrn Generalkonsuls Cemal Erbay.“ Erbay verlässt Bregenz und kehrt nach Ankara zurück. Sein Verhältnis zur Landespolitik, im Speziellen zu Landeshauptmann Markus Wallner (VP, 50), galt spätestens nach den Unstimmigkeiten um den Auftritt türkischer Politiker in Bregenz als zerrüttet. Erbay soll damals versichert haben, dass keine Politiker auftreten, gleichzeitig besagte Politiker aber bei sich übernachten haben lassen.
verschwundene Berichte Die Homepage des Landes Vorarlberg im Internet zählt nicht nur für User nicht gerade zu den Paradebeispielen in Sachen Übersichtlichkeit. Über die Suchmaschine Google findet man dennoch meist schnell, was man sucht. Das gilt auch für die Tätigkeitsberichte des ehemaligen Tierschutzombudsmanns Pius Fink (56). Seine Tätigkeitsberichte waren kritisch und ehrlich. Er ärgerte sich über die Zusammenarbeit der Behörden und warnte etwa vor dem Aus des Onlinemeldeformulars für Verstöße gegen den Tierschutz. Wie die VN berichteten, ist genau das geschehen. Bei der Recherche auf der Homepage stach noch ein zweites Detail ins Auge: Finks Tätigkeitsberichte sind plötzlich verschwunden. Lediglich jene seines Vorgängers und Landesveterinärs Norbert Greber (53) sind noch online, also alle bis 2011.

„Es ist wohl immer der falsche Zeitpunkt für einen Rückzug aus dem beruflichen Leben.“
Rudolf Kaske, SP
zu seinem überraschen-
den Rückzug als
AK-Präsident

„Ich freue mich immer, wenn ich beim Nachbarn sein kann. Das gilt freilich auch für Kärnten.“
Günther Platter, VP,
bei der LH-Konferenz in Feldkirch zu seinem Kollegen LH Peter Kaiser

„Doris Bures war vor der SP Arztassistentin und hat einen guten Job als NR-Präsidentin gemacht.“
Andreas Kohl, VP,
findet, dass sich Parlamentarismus in der Praxis lernen lässt