„Es droht die Auflösung des Sportvereins Gaißau“

GAISSAU Dem Sportverein Gaißau droht im Extremfall die Auflösung, wenn statt eines Neubaus die bestehende Sportanlage saniert wird. So drastisch formulierte es der Obmann des SV Gaißau, Darko Plahuta, in der Rheinblickhalle bei der Podiumsdiskussion zur Volksabstimmung. Etwa 250 Interessierte waren am Wochenende der Einladung gefolgt, die unterschiedlichen Standpunkte zur Abstimmung vom kommenden Sonntag, 26. November, anzuhören. Der SV Gaißau sowie die 15 Mandatare von ÖVP und FPÖ plädieren für eine neue Sportstätte am Ortseingang Richtung Höchst. Die SPÖ hat allerdings 400 Unterschriften für eine Volksabstimmung gesammelt. Sie wünscht, dass der bestehende Sportplatz im Rheinvorland saniert wird.
Dieser kleine Platz lässt sich allerdings nicht erweitern, der Alte Rhein und die Rheinstraße bilden unverrückbare Grenzen. Ein Fußballfeld sollte 64 mal 106 Meter messen, Gaißau hat lediglich 56 mal 96 Meter zur Verfügung.
SPÖ: „Klein, aber fein“
Das sei „klein, aber fein“, argumentierte Egon Gmeiner von der SPÖ bei der Diskussion. Parteichefin Klaudia Gobald-Piuk verwies auf die höheren Kosten und den Bodenverbrauch in der Grünzone. Sie wolle das Beste für den SV Gaißau, in dem auch ihre eigenen Kinder Sport betreiben. Das sei eben eine Sanierung, die rasch umsetzbar wäre.
Überbrückung schwierig
Keine Antwort wusste sie auf die Frage, wo die sechs Mannschaften denn trainieren und spielen sollen, wenn der Sportplatz zehn bis 14 Monate lang saniert werde. Den Tipp, bei Nachbarvereinen unterzukommen, wies Obmann Plahuta zurück. „Da haben wir schon nachgefragt, niemand hat diese Kapazität.“ Wenn aber ein Jahr lang weder gespielt noch trainiert werden könne, sei die Existenz des Vereins in Gefahr. „Spieler wandern ab, Kinder gehen zu anderen Vereinen und Sponsorgelder gibt es ebenfalls nicht mehr.“
Umkleide auf anderer Straßenseite
Bürgermeister Reinhold Eberle (ÖVP), FPÖ-Obmann Albert Bösch und Sportreferent Alfred Niederer (ÖVP), unterstützen den Sportverein. Sie wehren sich dagegen, knapp 1,4 Millionen Euro in die Sanierung einer Sportstätte direkt neben der Straße zu investieren, die auch in Zukunft zu klein ist. Die Umkleidekabinen befinden sich auf der anderen Straßenseite, deshalb sind besonders Kinder gefährdet. Zudem liegt der Sportplatz im Rheinvorland in der „Blauzone“, die bei Rheinhochwasser geflutet würde. Wenn die Republik als Grundbesitzer Hochwasserschutzpläne umsetzen möchte, könnte der Pachtvertrag aufgelöst werden.
Grundstücksgeschäfte fixiert
Inzwischen sind sämtliche Grundgeschäfte für eine neue Sportstätte fixiert, wie Bürgermeister Eberle betonte. Auch die Finanzierung ist gesichert. Ein Neubau kostet (ohne Grund) nur rund 260.000 Euro mehr als eine Sanierung. Auf etwa zwei Hektar Grund könnte ein Fußballplatz samt Trainingsplatz und Clubheim entstehen, es wäre aber auch ausreichend Grund für weitere Sportarten in Reserve. Das vorgesehene Gelände ist über den Agathaweg zu Fuß und per Fahrrad gut und sicher erreichbar. AJK