Stadt Dornbirn will Bausünden Riegel vorschieben

Dornbirn Bauvorhaben an den großen Einfahrtsstraßen in die Stadt werden in Zukunft besonders genau geprüft. Auf ihrer jüngsten Sitzung erließ die Stadtvertretung Dornbirn einstimmig die Verordnung „Verpflichtung zur Baugrundlagenbestimmung“. Sie gilt für die Lustenauer Straße, die Arlbergstraße, das Wallenmahd, das Stadtteilzentrum Hatlerdorf an der L 190 und die Schwefel-Stadtstraße. „Stadteingänge tragen zum Image einer Stadt bei“, begründet Planungsreferent Vizebürgermeister Martin Ruepp den doch recht außergewöhnlichen Schritt, der den Bauwerbern vorschreibt, gewisse Bauvorschriften, angefangen von der Zahl der Geschosse bis zu Baugrenzen, einzuhalten.
Für SP-Stadtrat Gebhard Greber ist die Verordnung längst überfällig, um Auswüchsen Einhalt zu gebieten: „Die Stadteinfahrt im Schwefel, die an amerikanische Städte des Mittleren Westens erinnert, ist ein abstoßendes Beispiel.“ Greber will zukünftig die Genehmigung von Bauvorhaben in den erwähnten Zonen nicht mehr allein der Stadtplanung überlassen, sondern fordert eine Mitsprache der Politik. Die grüne Stadträtin Juliane Alton sieht in der neuen Bestimmung auch Vorteile für die Bauwerber, weil diese mehr Planungssicherheit bekommen.
Von der Verordnung betroffen sein könnte bereits ein erstes Projekt, und zwar eine geplante „Burger King“-Filiale im Gebäude des ehemaligen Dänischen Bettenlagers direkt an der Messekreuzung. Über die Zu- und Abfahrten hat sich die Stadtplanung bereits Gedanken gemacht und kann sich eine Genehmigung vorstellen. Davon will FP-Stadtrat Walter Schönbeck aber nichts wissen, da er eine weitere Verkehrszunahme auf der Lustenauer Straße befürchtet: „Sollte das Projekt spruchreif werden, werde ich dafür sorgen, dass die Anrainer auf die Barrikaden steigen.“
Entlastung erwartet
Dass die Lustenauer Straße vor allem zu Spitzenzeiten hoffnungslos überlastet ist, weiß auch der Vizebürgermeister. Er erwartet sich aber einen deutlichen Rückgang des Verkehrs, wenn der neue Autobahnanschluss auf Höhe Schweizer Straße, der bald in Angriff genommen wird, fertiggestellt ist. Dann verfügt die größte Stadt des Landes über drei Autobahnzu- und -abfahrten. Das erfordert dann auch eine Änderung der Bezeichnungen. In Zukunft soll es dann die Ausfahrten Dornbirn-Nord, Dornbirn-Mitte und neu Dornbirn-Süd geben, weil sich, so Ruepp, „alle drei Anschlüsse auf Dornbirner Grund und Boden befinden“. HA