Startschuss für die neue Jägerkompanie in Bludesch

ÖVP und FPÖ evaluieren Heeresstrukturreform. Militärkommandant bleibt optimistisch.
Wien Das Bundesheer ist aus der Vergangenheit vieles gewohnt. Alte Ausrüstung, teils renovierungsbedürftige Kasernen und eine zurechtgestutzte Militärmusik. All das wird nun zurückgenommen. Eine Strukturreform steht an und damit eine Aufrüstung der Bataillone. Machbarkeit und Effizienz dieser Pläne werden nun von den schwarz-blauen Koalitionsverhandlern evaluiert. Was das Jägerbataillon in Bludesch anlangt, macht sich der Vorarlberger Militärkommandant Ernst Konzett diesbezüglich keine Sorgen. Das Bataillon in der Walgaukaserne soll ja um eine Jägerkompanie erweitert werden: „Die positive Personalentwicklung bestärkt uns, dass das Ziel erreichbar ist“, sagt er. Außerdem würden mehr Grundwehrdiener ihren Wehrdienst in Vorarlberg absolvieren, als das früher der Fall gewesen sei; zumindest anteilsmäßig. „Die Tendenz geht dahin, dass über 50 Prozent im Land bleiben“, hält Konzett fest. Das sind, überschlagen gerechnet, über 50 zusätzliche Grundwehrdiener. Die Rekrutierung des Kaderpersonals dauert aber noch. Freie Stellen gibt es derzeit genug, vor allem junge Unteroffiziere fehlen. Generell aber verzeichne das Heer so viele Bewerber wie nie, sagt Konzett. Das stimme optimistisch; ebenso wie der anstehende Startschuss für die neue, vierte Kompanie im Jägerbataillon 23. Derzeit besteht dieses aus einer Stabskompanie, die für die Versorgung zuständig ist, einer Kampfunterstützungskompanie und einer Jägerkompanie. Letztere sei der Arbeitsmuskel des Bataillons und werde nun durch eine zweite Kompanie gestärkt, erklärt der Militärkommandant. Den Anfang macht ein Jägerzug, der im ersten Quartal 2018 aufgestellt wird. Dieser besteht aus einem Kommandanten, einem Stellvertreter und vier Unteroffizieren. Der Ausbau der Walgaukaserne ist ab 2019 geplant.
Die Sanierung des Kommandogebäudes in Bregenz lässt zum Teil noch auf sich warten. Von den 300.000 Euro, die heuer dafür vorgesehen waren, sind bisher nur 110.000 Euro geflossen, wie das Verteidigungsressort den VN bestätigt. Grund dafür seien Verzögerungen bei der Ausschreibung. Die restlichen 190.000 Euro würden 2018 bezahlt, zusätzlich zu den ebenso geplanten 200.000 Euro.
An die gemachten Zusagen werde man sich jedenfalls halten. „Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat mir das in einem Brief bestätigt“, erklärt der Vorarlberger Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Jetzt wird er aber die schwarz-blauen Koalitionsverhandlungen abwarten müssen. Dass ÖVP und FPÖ das Heeresbudget kürzen werden, gilt aber als ausgeschlossen. VN-ebi
„Die Tendenz geht dahin, dass über 50 Prozent der Grundwehrdiener im Land bleiben.“
