Zeitungsfan mit Benzin im Blut

Ferdinand Thaler studiert die VN jeden Morgen ganz genau.
Dornbirn Der Dornbirner Ferdinand Thaler bezeichnet sich selbst als Pensionist im Unruhestand mit Benzin im Blut. Regelmäßige Ausfahrten mit der Vespa zählen für den 76-Jährigen genauso wie die tägliche Zeitungslektüre zum Pflichtprogramm. „Man kann sich ja nicht nur auf das Fernsehen beschränken“, sagt er und lacht.
Thaler ist bereits seit Jahrzehnten VN-Leser. Jeden Morgen führt der erste Weg des Dornbirners zum Briefkasten. Stets mit dabei ist Hündin Luna. Als Erstes schaut er sich immer den Lokal- und Chronikteil mit den Todesanzeigen an. „Dann übergebe ich diesen meiner Frau Hannelore und es wird gefrühstückt.“ Nach der Stärkung widmen sich die Thalers, die bereits seit fast 60 Jahren verheiratet sind, wieder ganz der Zeitung. Neben Kommentaren zum politischem Geschehen liest Ferdinand Thaler auch gerne die Leserbriefe. „Es ist wichtig zu wissen, was in Vorarlberg so passiert“, erklärt er und grinst. Oft kommen ihm bei der Zeitungslektüre auch Menschen unter, die er persönlich kennt. Fast 20 Jahre lang war er nämlich Portier im Dornbirner Spital. „Da wird der Bekanntenkreis automatisch groß.“ Im Lauf seines Lebens hat der 76-Jährige nicht nur
viele Menschen kennengelernt, sondern auch in beruflicher Hinsicht einiges erlebt. So war er einige Jahre beim Salzburger Militär. Danach wechselte er in die Textilindustrie und war unter anderem Betriebsleiter in einem größeren Unternehmen. „Bis die Wirtschaftskrise kam und die Firma 1983 zusperren musste.“
Stellenanzeigen im Visier
Auch in der Pension sucht Thaler stets nach einer Beschäftigung. So stellt er hobbymäßig Autos für eine Mietwagenfirma zu. Auch Christbäume hat er schon verkauft. „Gerne lese ich daher den Markt-Teil und schaue mir die Stellenanzeigen an. Es könnte ja vielleicht einen Job für mich geben“, sagt er und schmunzelt. Interessiert ist der 76-Jährige ebenso am Sportgeschehen. „Früher habe ich mehrere Ländle-Rundfahrten mit dem Rad unternommen“, berichtet er. Und noch immer legt Thaler pro Jahr zwischen 3000 und 4000 Kilometer zurück. Zudem geht er dreimal pro Woche schwimmen. Ganz getreu seinem Motto „Alt werden und dabei jung bleiben“. VN-MEF
Zur Person
Ferdinand Thaler
Geboren 1. Februar 1941
Wohnort Dornbirn
Laufbahn Berufssoldat, Betriebsleiter in einem Textilunternehmen, Portier im Krankenhaus Dornbirn, seit 2002 in Pension
Hobbys Vespafahren, Radfahren, Schwimmen, Gärtnern
Familie verheiratet, drei Kinder, sieben Enkel