Stühle werden in Stellung gebracht

Neue Pächter starten nach geglücktem Dalaaser Bürgerbeteiligungsprojekt zu Weihnachten mit Betrieb.
Dalaas „Wir haben es geschafft. Das Projekt ‚Üsr Dorfwürt‘ ist geglückt und kann umgesetzt werden“, freut sich Ideengeber und Bürgermeister Christian Gantner und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Zu Weihnachten soll das erste Bier im neuen Lokal gezapft werden können.“
Im Zuge einer Bürgerbeteiligungsaktion hatte die Gemeinde Ende Oktober den Versuch gestartet, das Traditionsgasthaus Tafelspitz im Ortsteil Wald zu reaktivieren. Der beliebte Treffpunkt im Dorf war nach einem tragischen Unglücksfall seit Herbst 2015 geschlossen geblieben. Trotz großer Bemühungen konnte kein Käufer für das Lokal gefunden werden.
200 Stühle verkauft
Unter dem Motto „Wir holen uns unseren Dorfwirt zurück“ hatten die Gemeindeverantwortlichen daraufhin ein innovatives Konzept entwickelt: Mit dem Ziel der Gründung einer GmbH wurden symbolisch 150 Stühle zum Preis von je 1000 Euro zum Verkauf angeboten. Als Gegenleistung wurden den Käufern Wertgutscheine für das neue Dorfgasthaus zugesichert. „Die Resonanz auf das Bürgerbeteiligungsprojekt war überwältigend“, freut sich Gantner. Binnen weniger Tage waren die 150 Stühle vergriffen. „Insgesamt haben wir 200 Stühle verkauft und mussten sogar manchen Interessenten absagen“, beschreibt der Gemeindechef das große Interesse.
Tiroler Pächterehepaar
Parallel zum Verkauf der Stühle ging man seitens der Gemeinde auch auf die Suche nach einem Pächter für das Lokal. Aus insgesamt elf Interessenten fiel die Wahl schließlich auf ein Tiroler Ehepaar, wie Gantner gegenüber den VN bestätigt. „Wer die neuen Pächter sind, werden wir im Zuge eines Infoabends bekannt geben“, sagt der Gemeindechef, der auf eine langfristige Partnerschaft hofft.
Bekenntnis zur Region
Neben den beteiligten Bürgern steigt mit der Brauerei Frastanzer zudem ein Partner ein, der die gleichen Anteile an der GmbH wie die Gemeinde hält. Auch was den Kaufpreis anbelangt, ist der Gemeindechef mit dem Verhandlungsverlauf vollends zufrieden. „Die Raiffeisenbank ist uns entgegengekommen und hat sich damit zur Region bekannt“, bedankt sich der Bürgermeister beim regionalen Geldinstitut, in dessen Besitz das Gasthaus zuletzt war.
Bis zur Eröffnung zu Weihnachten sollen noch kleinere Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Insgesamt werden dafür rund 60.000 Euro investiert. Neben einer Grundreinigung sowie Malerarbeiten müssen auch kleinere Reparaturen an den Fenstern, in der Küche sowie an der Fassade gemacht werden. Restarbeiten werden dann im Frühjahr erfolgen. VN-js
„Die Resonanz auf das Bürgerbeteiligungsprojekt war absolut überwältigend.“