Angleichung in finanziellen Belangen

Sechs Gemeinden bringen ihre Finanzen auf einen gemeinsamen Nenner.
THÜRINGEN „Gemeindekooperationen sind ein Gebot der Stunde“ und „Synergien nutzen, wo sie Sinn machen“, heißt es immer wieder aus den Gemeindestuben. Auch der Rechnungshof sprach sich im Zuge seiner Überprüfung der Gemeinde Sonntag wiederholt für eine Intensivierung der Gemeindekooperationen aus. In der Region Blumenegg-Großes Walsertal ist man sich dessen durchaus bewusst. Einige Kooperationen, wie etwa das IAP an der Lutz, die Energieregion oder das Dienstleistungszentrum Blumenegg stehen beispielhaft für eine Vielzahl regionaler Kooperationen.
Seit knapp einem Jahr läuft zudem der Prozess für eine gemeinsame Finanzverwaltung. Daran beteiligt sind die Gemeinden Ludesch, Thüringen, Bludesch, Thüringerberg, St. Gerold und Blons. „In diesem Zusammenhang erfolgen derzeit Angleichungen in sämtlichen Finanzgebaren wie etwa Rechnungsabschlüsse, Voranschläge oder Kreditwesen“, informiert Bürgermeister Harald Witwer.
Digitale Vernetzung
Das durchgängige System soll künftig eine Kooperation der sechs Gemeinden erleichtern und den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich auf Themenbereiche zu spezialisieren bzw. in Krankheits- oder Urlaubsfällen die Aufgaben ihrer Kollegen zu übernehmen. „Gerade in einer kleinen Gemeinde, wie es beispielsweise St. Gerold ist, ist das besonders wichtig“, sagt Bürgermeister Alvin Müller, während Thüringens Gemeindechef hinzufügt: „In Zeiten der digitalen Vernetzung ist das kein Problem mehr.“
In den drei an der Kooperation beteiligten Großwalsertaler Gemeinden, waren die Finanzbelange bisher extern vergeben. Das wäre künftig hinfällig, denn die drei Mitarbeiter in Ludesch, Thüringen und Bludesch würden alle sechs Gemeinden gemeinsam abdecken. Ziel ist es, den Prozess bis Mitte des kommenden Jahres abschließen zu können. Neben der Einsparung von Ressourcen erhoffen sich die Gemeindechefs durch die Spezialisierung ihrer Mitarbeiter auch eine Qualitätssteigerung in diesem Bereich.
Die beiden Gemeindechefs aus Thüringen und St. Gerold kamen kürzlich zusammen, um bereits vorab mit der Kooperation zu starten. Grund dafür ist ein in St. Gerold kurzfristig entstandener personeller Notstand. „Da wir erst kürzlich eine neue Mitarbeiterin eingestellt haben, hatten wir die Kapazitäten, um diesbezüglich auszuhelfen“, informiert Harald Witwer. „Ab sofort wird Klaudia Büchel vorübergehend die Aufgaben im Bürgerservice, in der Buchhaltung sowie als Gemeindekassier in St. Gerold übernehmen“, so Witwer weiter. „Das Gemeindeamt wird künftig an drei Vormittagen (Montag, Mittwoch und Freitag) offen sein“, ergänzt Alvin Müller, der überzeugt ist, dass durch diese Zusammenarbeit beide Gemeinen einen Nutzen haben werden. VN-js