Von Affären und einem Lapsus

Kalkül Die von den VN aufgedeckte Harder Grundstücksaffäre sorgt hinter den Kulissen weiter für Debatten. Es geht dabei um ein Grundstück im Zentrum von Hard, das einem 96-Jährigen um den Bruchteil seines Werts hätte abgekauft werden sollen. Hätte deshalb, weil das Landesgericht den Vertrag für unwirksam erklärt und dabei auf einen demenziellen Abbau beim betagten Mann verwiesen hatte. In den Deal waren und sind zwei VP-Politiker verwickelt: Gemeindevertreter Albert Büchele (51) als Käufer und Anwalt Mathias Kucera (45), der den Vertrag schrieb und für die Schwarzen als Sozialsprecher im Landtag sitzt. In der Folge hagelte es Rücktrittsaufforderungen und Kucera reichte den Akt zur Prüfung durch die Anwaltskammer ein. Dass Büchele, der auch als Aufsichtsrat in der Hypobank sitzt, über seinen Anwalt Nicolas Stieger das Urteil des Landesgerichts beim Oberlandesgericht Innsbruck (49) beeinsprucht hat, ärgert vor allem LH Markus Wallner als VP-Parteichef. Wallner, der die Funktion Bücheles im Hypo-Gremium auslaufen lässt und Büchele nicht mehr wiederbestellt, hat die Berufung scharf kritisiert. Der Grund, so wissen nicht nur VP-Funktionäre zu erzählen: Wallner soll gehofft haben, dass endlich Gras über die Grundstücksaffäre wächst und die Volkspartei zur Tagesordnung übergehen kann. Detail am Rande: Büchele und Stieger sind Gremiumskollegen, sie fungieren beide als Aufsichtsräte in der Hypobank, Ersterer wurde von der Volkspartei und der Zweite von den Sozialdemokraten delegiert.
Wechsel Die Funktion des Vizeobmanns der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) soll neu besetzt werden. Vorarlbergs AK-Direktor Rainer Keckeis (59) zieht sich jedenfalls nach zweieinhalb Jahren am 1. Dezember zurück. Als Nachfolger für den Job wurde VGKK-Obmann Manfred Bunner (55) vorgeschlagen.
Nachhilfe Gebührenerhöhungen sind für die Dornbirner Pinken seit ihrem Einzug ins Stadtparlament ein rotes Tuch. Stadtvertreter Michael Klocker (40, Neos) ärgert sich über eine Steigerung, die angeblich über der Inflationsrate liegt. Falsch gerechnet, kontert Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (49, VP) und erteilte dem Mathe-Professor vor versammeltem Plenum eine Nachhilfestunde. Das offenbar falsche Ergebnis kam aber nur deshalb zustande, weil Klocker nicht über die aktuellen Zahlen verfügte und alte Unterlagen für seine Berechnungen verwendete. Klocker hat also keinen Fehler gemacht. Der Grund für den Lapsus ist, so der pinke Volksvertreter im Stadtparlament, die Weigerung der Stadt, seiner Partei zeitgerecht Zahlen und Fakten vorzulegen, damit sich auch die zweiköpfige Fraktion entsprechend vorbereiten kann.

„Ich geh ins Raucherkammerl und Sebastian Kurz bleibt im Nichtraucherbereich.“
Heinz Christian Strache, FP
Beim Rauchen geht in Sachen Koalition noch kein weißer Rauch auf.

„Ich persönlich glaube unheimlich an Aluminium und die Möglichkeiten, die das Metall bietet.“
Manfred Rotschne, CEO,
im VN-Gespräch zu seinen Plänen als Chef des Unternehmens Hydro Nenzing

„Eine zentrale Bundeskasse würde zu den Vorarlberger Ideen einfach Nein sagen.“
Michael Jonas, Präsident
der Ärztekammer im VN-Gespräch zur Bündelung der Sozialversicherungen