Ausgezeichneter Pädagoge

Volksschullehrer Lukas Stiefsohn für Bachelorarbeit ausgezeichnet.
St. Gallenkirch Für seine Bachelorarbeit zum Thema „Warum Volksschullehrer diesen Beruf ergreifen“, erhielt der gebürtige Niederösterreicher Lukas Stiefsohn den ersten Preis und eine Auszeichnung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Diesen nahm er kürzlich im Beisein seines Direktorenteams Claudia-Anita Wehinger und Sofia Kleboth-Rudigier sowie dem Pfarrer von St. Gallenkirch, Lukas Bonner, persönlich in Salzburg entgegen.
Wie verschlägt es einen 24-jährigen Junggesellen nach Vorarlberg?
Stiefsohn Trotz meiner guten Bachelorarbeit und eines recht guten Abschlusszeugnisses habe ich in Niederösterreich keine Stelle als Volksschullehrer bekommen. Und das, obwohl immer wieder betont wird, dass gerade Männer im Volksschulbereich gesucht werden. Ich wollte aber unbedingt in dem Beruf arbeiten, und so habe ich mich in Vorarlberg beworben. Nachdem ich gerne Ski fahre, habe ich das auch in meiner Bewerbung erwähnt, und so bin ich im Montafon gelandet.
Hast du dich schon etwas eingelebt in der Montafoner Gemeinde St. Gallenkirch?
Stiefsohn Ja, mir gefällt es recht gut hier. Ich habe bereits eine Wohnung gefunden und möchte auch im kommenden Jahr hier bleiben. Die Arbeit mit den Schülern macht mir wirklich großen Spaß. Ich habe das in den Praktikas, die wir als Studenten absolvieren mussten, schon gespürt. Obwohl der Alltag doch ein anderer ist.
Wie schaut der Alltag bei dir als Junglehrer aus?
Stiefsohn Der Anfang war wirklich hart, weil man nicht auf die vielen administrativen Tätigkeiten in der Schule vorbereitet wird. Da gibt es zahlreiche Listen, Anträge, Klassenbücher und vieles mehr auszufüllen. Zudem müssen die Klassenkasse verwaltet, Faschingskostüme gebastelt, Gottesdienste vorbereitet und einige andere Dinge organisiert werden. Dazu kommen natürlich die Vorbereitung und die Nachbereitung, sprich das Korrigieren. Beim Unterrichten muss man 100 Prozent anwesend sein, kurz mal abschalten geht gar nicht. Am Nachmittag bereite ich den nächsten Schultag vor: Das heißt konkret: mich in Deutsch- und Mathematikbücher vertiefen, Werkstücke zuerst eimal alleine herstellen, Zeichenthemen überlegen, in Sachunterrichtsthemen einarbeiten und diese schülergerecht aufarbeiten und mir überlegen, welche sinnvolle Teilung in der dritten und vierten Schulstufe möglich ist, sodass die Kinder keinen Leerlauf im Abteilungsunterricht haben. Am Abend bin ich dann echt oft streichfähig. Zum Glück habe ich hier jede Unterstützung vonseiten meiner Kolleginnen um die ich echt froh bin.
Und was gefällt dir am Beruf Volksschullehrer am besten?
Stiefsohn Für mich gibt es fast täglich tolle Erlebnisse mit den Kindern. Ich kann auf sie einwirken und ihren Lebensweg ein kleines Stück begleiten. Vor allem das Menschliche bei meiner Arbeit ist mir dabei besonders wichtig, weil ich gerne mit Kindern arbeite. Auch die Vielseitigkeit des Berufs ist faszinierend. Einerseits sind die Kinder sehr unterschiedlich, aber auch das Aufgabenfeld selber wird nie langweilig. Jeder Tag ist anders, immer wieder eine Herausforderung.
Du hast für deine Auszeichnung ein kleines Preisgeld bekommen. Hast du damit schon etwas gemacht?
Stiefsohn Ja natürlich, ich habe mir etwas für die Schule gekauft, denn das sehe ich als meine Aufgabe an. Wenn ich es schaffe, ein Klassenzimmer und eine Schule als Ort des Lernens und Wohlfühlens zu schaffen, wo die Kinder gerne hinkommen, dann habe ich das Gefühl, dass ich meine Arbeit gut gemacht habe. STR
Zur Person
Lukas Stiefsohn
Alter 24 Jahre
Beruf Volksschullehrer
Familie ledig
Wohnort St. Gallenkirch
Hobbys Wandern, Skifahren, Lesen, Lachen