Bischof steht Rede und Antwort

Bischof, Priester, Nonne und auch Caritasdirektor tauschten sich mit Firmlingen aus.
Götzis Was denkt der Bischof über das Zölibat, wieso gibt es den Kirchenbeitrag und warum, um Himmels Willen, geht man als junge Frau ins Kloster? Über 200 Firmlinge trafen sich kürzlich im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast mit zehn verschiedenen Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Kontext. Einen Abend lang konnten die Jugendlichen ihnen alle Fragen stellen, auf die sie schon immer eine Antwort haben wollten.
Jetzt mal ehrlich
Zu Beginn konnten die Firmlinge ihre Fragen auf Kärtchen schreiben, diese wurden dann vom Bischof höchstpersönlich vor versammelter Mannschaft beantwortet. Wer hätte gedacht, dass Bischof Benno Elbs’ Lieblingskleidung tatsächlich sein Anzug ist? „Wobei man dazu sagen muss, dass man da als Bischof im Alltag wenig Spielraum hat“, schmunzelte er, im Urlaub sähe das Ganze anders aus. Aber auch zu ernsteren Angelegenheiten, wie etwa dem Zölibat, bezog er Stellung: „Der Sinn des Zölibats ist, sich voll und ganz auf den Glauben und seine Aufgaben konzentrieren zu können. Ob das auch ohne das Zölibat geht, dazu sind Diskussionen im Gange, es bleibt spannend, wie sich dieses Thema entwickelt.“
Drei weitere Gesprächsrunden boten den 200 Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Fragen loszuwerden. Bei Andreas Weber von der Finanzkammer der Diözese Feldkirch ging es vor allem ums Bare: „Von dem Geld, das die Kirche einnimmt, bleibt am Ende des Jahres kaum etwas übrig. Das heißt, dass die ganzen Beiträge den Kirchenmitgliedern wieder zugutekommen.“ Margaritha Matt ist Leiterin des Haus Said, einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie berichtete von den Herausforderungen und Konfrontationen, auf die man als Flüchtling tagtäglich trifft. Auch Caritasdirektor Walter Schmolly traf auf Fragen, die die Flüchtlingsthematik betrafen, aber auch die carla – Second Hand stieß auf reges Interesse: „Circa 50 Tonnen Kleidung pro Woche findet den Weg aus den 400 Sammelcontainern in unser Sortierwerk in Hohenems“, erklärte Schmolly. Eher spirituell, aber auch privat waren die Fragen an Schwester Irene von den Klaraschwestern. Ebenso stellten sich Jugend- und Jungscharseelsorger Fabian Jochum, Thomas Stubler vom KIT Vorarlberg und Barbara Moser-Natter von der Telefonseelsorge sowie Pater Kofi, Flüchtlings- und Gefängnisseelsorger, den Fragen der Firmlinge.
Eine Chance für beide Seiten
Auch umgekehrt war die Begeisterung der Podiumsgäste über die ehrlichen und kritischen Fragen groß. Und zu guter Letzt, Herr Bischof, was bringt die Firmung eigentlich? „Die Firmung ist die bewusste Entscheidung, Christ zu sein.