„Die richtigen Fragen stellen“

Hubert Rhomberg
Rhomberg Gruppe
Wie bringen wir digitale Abläufe, saubere Energie, sanfte Mobilität und Green-City-Konzepte in Harmonie und auf den Weg?
DORNBIRN Warum nicht verdichten und gegen unnötigen Flächenverbrauch in die Höhe bauen, mit Parkflächen unter der Erde und Natur in „essbare Orte“ und in die Städte zurückbringen? Wie etablieren wir Zukunftskonzepte?
Darum geht es in der lösungsorientierten Klimaschutzdiskussion am 11. April im LifeCycleTower in Dornbirn. „In Vorarlberg werden Nutzer der Öffis mit der VVV-Jahreskarte gefördert, Radler profitieren von attraktiven Angeboten und dem Radwegekonzept“, sagt der Referent des Abends, Hubert Rhomberg.
„Für sanfte Mobilität ist aber viel mehr möglich, etwa die Ringstraßenbahn fürs untere Rheintal. Oder verdichtete Stadtzentren, in denen alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs in Gehweite liegen und Autos überflüssig machen. Hier sind die Städteplaner und die Entwickler des ,Raumbilds 2030‘ für Vorarlberg gefragt.“
Technologie nutzen
„Mit moderner Technologie und den Daten, die wir heute schon haben, könnten wir eine ganz andere, sehr viel erfolgreichere Diskussion über die Zukunft unseres Landes bezüglich Raumplanung führen“, erklärt Hubert Rhomberg.
„Nehmen wir an, wir sehen uns eine Überblickskarte des unteren Rheintals an. Und jetzt blenden wir die Gemeindegrenzen einfach mal aus. Es wäre spannend zu erheben, wie viele VorarlbergerInnen den Grenzverlauf zwischen den einzelnen Ortschaften dann noch nachzeichnen könnten. Denn in Wirklichkeit sind sie längst zur Stadt verschmolzen. Und jetzt lassen wir uns stattdessen die Positionen von Schulen und Kindergärten anzeigen oder die Verkehrsströme oder die Einkaufs- und Siedlungszentren. Ein solcher Blick bringt völlig neue Erkenntnisse, eröffnet uns praktisch grenzenlose Möglichkeiten und damit eine ganz andere Ebene für Diskussionen über die Zukunft.“
„Ortsbilder ohne Pflanzen? Nicht in Vorarlberg“, stellt Rhomberg fest und fragt: „Warum nutzen wir dieses Grün nicht direkt zur Lebensmittelerzeugung und für einen umfassenden Klimaschutz? Wie etwa russische Stadtgärtner in ihren Datscha-Schrebergärten, die auf nur sechs Prozent der Agrarfläche des Riesenreichs satte 40 Prozent der Lebensmittel produzieren. Übelbach in der Steiermark hat mit Gemüsepflanzen begrünt und wurde zur ersten essbaren Gemeinde Österreichs. Die aktuell größte Vertical Farm steht in Singapur, wo sieben Prozent des konsumierten Blattgemüses im Fassadengarten auf 2500 Quadratmetern wachsen und das Gebäude über 24 Stockwerke isolieren und kühlen.“ Was spricht also gegen „best practice“ in Vorarlberg? VD
„Urban Agriculture hat das Potenzial, Natur in die Städte zurück zu bringen.“

Mathias Burtscher
Vision Marke
Vorarlberg

Gerhard Günther
GF Innovation
Lab Illwerke VKW

Rainer Siegele
Umweltverband
vau/hoch/drei

Johannes Rauch
Umwelt und Mobilität
VN-Klimaschutzvortrag und Podiumsdiskussion am 11. April ab 18 Uhr im LCT Dornbirn, Färbergasse. Freier Eintritt. Anmeldung erbeten unter vesna.sailer@russmedia.com, Tel. 05572 501-286.