Selber tun
Kaugummipapier und Zigarettenstummel, Schnapsfläschchen und Präservative und jede Menge Verpackungsmüll der ortsansässigen Fastfoodtempel – so sieht die Ausbeute der Seeputzete aus. Sobald sich der Winter verabschiedet hat, raffen sich am ganzen Ufer Tausende Menschen auf und räumen zusammen, was andere das Jahr über achtlos in der Natur entsorgt haben. Damit das Paradies, in dem wir leben dürfen, auch eines bleibt.
Niemand schafft es ihnen an. Es gibt kein Gesetz, das sie dazu zwingen würde. Sie streifen einfach durch die Auwälder und Uferböschungen, weil sie es richtig finden. Vermutlich griffen sie auch dann zu den Müllsäcken, wenn es keine gemeinsamen Termine gäbe.
In einer Zeit, in der es für jedes Wehwehchen professionelle Hilfe gibt, in der wir uns so sehr daran gewöhnt haben, dass immer jemand anderer zuständig ist, wirkt es fast seltsam, wenn ein Mensch sich selber bückt und den Dreck wegräumt. Nicht, weil er ihn verursacht hätte. Ihm ist nur seine Umwelt nicht egal und er will nicht darauf warten, bis sich jemand verantwortlich fühlt.
Thomas Matt
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