Junge Männer – alte Lieder

Männergesangsverein unterhält mit Perlen der Chormusik.
Rankweil Die Analyse des heurigen Konzertprogramms des Männergesangsvereins Liederkranz Rankweil durch Chorleiter Markus Brändle fiel kurz aus: „Eigentlich agieren wir ziemlich antizyklisch“, lautete schlicht und einfach seine Aussage. Die Auswahl der Stücke setzte dieses Jahr bewusst auf klassische, alte Chormusik, vor allem aus dem 19. Jahrhundert. Im Zeitalter der Romantik, mit Liedern von Franz Schubert, Franz Abt, Albert Lortzing oder Friedrich Silcher, wurde 1864 auch der Liederkranz gegründet. Man berief sich in diesem Jahr also ganz besonders auf die Gründerzeit des Vereins.
Jugendlicher Leichtsinn
Dem möglichen Einwand, dass die alten Lieder nicht von jungen Männern – so manches Chormitglied ist bereits ergraut, anderen fehlt die Haarpracht zumindest teilweise – sondern von alten Männern gesungen wurde, hielt man die innere Jugendlichkeit und Frische der wackeren Sängerschar entgegen. Ganz dem jugendlichen Leichtsinn entspringend, gestaltete sich auch die Auswahl der besungenen Themen. Getreu der größten Freuden eines Mannes ging es um Frauen, um Geheimnisse der Nacht, um Liebeleien, um das Trinken und es gipfelte im Lateinischen von Carl Orff „In taberna quando sumus“ (frei übersetzt: „Wenn wir in der Schenke sind“). Dabei wurde auch gleich mit dem Vorurteil von allzu trinkfreudigen Sängern ausgeräumt („Alle trinken – Sänger singen“). Als Zugaben wurden schließlich ein Medley von den Comedian Harmonists und ein Kärntner Volkslied zum Besten gegeben.
Weibliche Unterstützung
Sopranistin Birgit Plankel sorgte für einen weiblichen Ausgleich auf der sonst männlich besetzten Bühne. Zusammen mit Markus Brändle unterstützte sie den Liederkranz nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrem Schauspiel, während Pianist Michael Wocher die Sänger erfahren und sicher am Klavier begleitete. Obmann Gerhard Reicht sowie Stellvertreter Harald – auch „Prünster“ genannt – Regensburger sowie die Sänger des Liederkranzes wussten den vollbesetzten Vinomnasaal auf vorzüglichste Art und Weise zu unterhalten, wovon sich unter anderem auch Bürgermeister Martin Summer überzeugen konnte. CEG
