Kinderonkologe immer noch dringend gesucht

Ehemaliger Primar steht laut Stadt Dornbirn nicht mehr zur Verfügung.
Dornbirn Einigermaßen überrascht reagierte der Dornbirner Spitalsreferent Martin Ruepp auf die von Christoph Waibel (FPÖ) in der Landtagssitzung am Mittwoch getätigte Aussage, wonach der langjährige Leiter der Kinderstation im städtischen Krankenhaus, Bernd Ausserer, bereit sei, wieder als Onkologe tätig zu werden. „Es gibt klare Vorgaben für den Erhalt der Kinderonkologie, und die werden von uns Schritt für Schritt umgesetzt“, stellte er die Ordnung im VN-Gespräch aber schnell wieder her. Eine Interimslösung mit dem ehemaligen Primar, der auch eine kinderonkologische Ausbildung hat, steht laut Ruepp nicht zur Diskussion. Auch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann dementierte ein solches Ansinnen. Ausserer selbst wolle ebenfalls keinen Dienst ohne Enddatum mehr, ergänzte Ruepp. Der Arzt hatte nach seiner Pensionierung zwei Jahre zur Verfügung gestanden.
Geharnischter Vorwurf
Die Elterninitiative „Pro Kinderonkologie Dornbirn“ hatte in einer Stellungnahme von zwischenmenschlichen Problemen innerhalb des Krankenhauses Dornbirn berichtet, die offenbar dazu führten, dass die in der Landtagsdiskussion skizzierte temporäre Lösung verunmöglicht würde. Das sei inakzeptabel. „Wir erwarten hier direkte Gespräche zwischen den Beteiligten und umgehend entsprechende Maßnahmen zur Abfederung des Ärztemangels“, heißt es. Martin Ruepp stellt Animositäten jedweder Art dezidiert in Abrede. Primaria Edda Haberlandt sei sehr bemüht, Mittel und Wege für eine gute Betreuung der krebskranken Kinder und deren Familien zu finden.
Ziel der Elterninitiative ist es, eine bestmögliche Versorgung krebskranker Kinder sicherzustellen. Ein wesentlicher Baustein dazu ist die Heimatnähe und da insbesondere die heimatnahe Verabreichung von Chemotherapien. Hier habe sich die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Innsbruck bewährt und solle fortgeführt werden, betonen die Eltern. Die Initiative kündigt außerdem neuerlich an, sie werde auf einer zeitnahen Lösung bestehen, die Entwicklung genau beobachten und die Umsetzung der zugesicherten Maßnahmen einfordern. Die Stadt ist nach Aussage von Martin Ruepp ebenfalls daran interessiert, dass Chemotherapien, wenn sie aus medizinischer Sicht möglich sind, nach der Abklärung in Innsbruck in Dornbirn durchgeführt werden. Die Suche nach einem Kinderonkologen laufe deshalb im In- und Ausland auf Hochtouren. Gleiches gilt für das im Spital einzurichtende Case Management, das Eltern organisatorisch unterstützen soll. VN-MM