Der glatte Wahnsinn . . .

Millionen auf der Flucht, Häuser zerbombt, unbewohnbar, Infrastruktur erledigt, keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung, keine Schulen, keine Krankenhäuser, Gift, Granaten, tagtäglich vereint mit dem „Nachbar Tod“, politisch und wirtschaftlich Verantwortliche „waschen
ihre Hände in Unschuld“, besser gesagt im Blut der Gefolterten, Vergewaltigten, Ermordeten, Geschundenen und wir, auf der „Insel der Seligen“.
Hilflos
ausgeliefert dem Ränkespiel der „Mächtigen“ dieser Welt, meinen, unsere „Sicherheit“ beruhe darin, Flüchtlingen den Zutritt in unser „Paradies“ zu verweigern, wenn nötig, mit allen Mitteln. Nein, ich weiß ehrlicherweise auch keinen Rat, bin auch hilflos. Dazu kommt noch die innere Wut (als Geschwisterkind meiner Hilflosigkeit)! Wie schön könnte doch das Leben sein, das Miteinander und Füreinander, weltweit! Wir sind ja voneinander abhängig, als Menschen aller Sprachen, Nationen, Hautfarben, Rassen, Religionen. Gewiss, es gibt immer und überall „Quertreiber“, strebend nach Macht und Anerkennung oder weiß Gott was; und solche Typen sind es gewohnt, über Leichen zu gehen – wenn nötig, in ihren Augen, nötig.
Also schau ich auf mich
bin gierig, suche ständig danach, meine eigenen „Schäfchen ins Trockene“ zu bringen – wenn nötig auch rücksichtslos. Kenne plötzlich – wenn’s ums Geld geht, wenn es um (gescheiterte) Beziehungen geht – keine Freunde mehr, streite wochenlang, monatelang ums Erbe, ums „Recht“ (was auch immer ich darunter verstehen mag) – oder weiß Gott worum. Nein, in mir kommt dabei gar keine Erkenntnis hoch, dass ich im Grund genommen nicht besser bin, wie die „Großen dieser Welt“. Ich führe auch Krieg, im Kleinen zwar, aber immerhin. Dabei bleiben auch manche auf der Strecke: gedemütigt und geschunden, kein gutes Haar wird an ihnen gelassen. Die Bösen sind immer „die Anderen“.
Vergessen
scheinen Menschenrechte, die ihre Grundlage im Christentum finden. Um von diesen 30 Artikeln nur einige in Erinnerung zu rufen:
» Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
» Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
» Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
» Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren.
» Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein/ihr Privatleben, seine/ihre Familie, sein/ihr Heim oder seinen/ihren Briefwechsel noch Angriffen aus seine/ihre Ehre und seinen/ihren Ruf ausgesetzt werden. Jeder Mensch hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen derartige Eingriffe.
» Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne Beschränkung durch Rasse, Staatsbürgerschaft oder Religion das Recht, eine Ehe zu schließen und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte.
» Die Familie ist die natürliche und grundlegende Einheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.
» Niemand darf willkürlich seines Eigentums beraubt werden.
Vergessen? Vergessen, was eigentlich die lebensbejahende Botschaft dieses Mannes aus Nazareth beinhaltet? Es ist höchste Zeit, gegen dieses Vergessen aufzutreten. Und gegen dieses Vergessen gibt es unter anderem auch immer wieder für die Christen jene sonntägliche Feier (in der Kirche), in der Menschen miteinander das Leben feiern, das ihnen gegeben ist: als Geschenk und Auftrag!
