Direkter Draht zur Hilfe

Bislang fast 19.000 Anrufer bei Gesundheitshotline 1450.
Feldkirch Die „1450“ scheint bei den Vorarlbergern angekommen zu sein. Seit Inbetriebnahme der Gesundheitshotline haben knapp 19.000 Personen diese Telefonnummer gewählt. Das entspricht durchschnittlich dreißig Beratungen pro Tag. Der fulminante Start macht die Initiatoren – Land und Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) – zuversichtlich, die bis zum Ende der zweijährigen Pilotphase angepeilten 50.000 Anrufe zu schaffen. Das Personal wird jedenfalls schon aufgestockt. Ab Herbst soll zwischen 8 und 22 Uhr eine Doppelbesetzung gegeben sein. Das bisherige Resümee fiel entsprechend positiv aus. „Die telefonische Gesundheitsberatung erfüllt ihre Aufgaben“, waren sich Gesundheitslandesrat Christian Bernhard und VGKK-Obmann Manfred Brunner einig.
Im April 2017 ging die 1450 bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) ans Netz. Seitdem sind sieben medizinisch geschulte und diplomierte Krankenpflegepersonen zur Abklärung von Beschwerden rund um die Uhr erreichbar. Zum einen geht es um die Weiterleitung an die entsprechende Stelle, also niedergelassener Arzt oder Krankenhaus, zum anderen um Verhaltensempfehlungen. In 66 Prozent der Fälle wurde zu einem Arztbesuch in der näheren Umgebung geraten, 14 Prozent der Anrufer erhielten den Rat, ein Krankenhaus aufzusuchen. Bei vier Prozent handelte es sich um Notfälle mit Rettungseinsatz. „Die Anbindung der Gesundheitsberatung an eine Rettungszentrale hat sich bewährt“, meinte Christian Bernhard. Sechs Prozent der Anrufer erhielten eine Anleitung zur Selbsthilfe. Bei knapp 11.000 erfolgte eine umfassende Beratung, der Rest erkundigte sich laut Bernhard nach Ärzte- oder Apothekendiensten. Auf lange Sicht soll die 1450 auch Spitalsambulanzen entlasten. Umgelegt auf die bisherigen Frequenzen wird geschätzt, dass etwa 6400 Personen aufgrund der telefonischen Beratung nicht in einer Ambulanz gelandet sind.
Heiligabend als Hotspot
Die meisten Anrufe kommen zwischen 7 und 9 sowie 17 und 20 Uhr. Besonders oft klingelt das Telefon am Samstag, Sonntag und Mittwoch sowie am Freitagnachmittag. Bei den Ursachen gibt es jahreszeitliche Unterschiede. Von April bis September suchten die Anrufer wegen Bauchschmerzen, Insektenstichen und Fieber bei Kleinkindern telefonischen Rat. Im Winter waren es Ohrenschmerzen, Kopf- und Bauchschmerzen und Fieber bei Kleinkindern. Ein Hotspot war im Rückblick betrachtet der 24. Dezember 2017. An diesem Tag gingen immerhin 120 Anrufe ein, die 50 Beratungen mit sich brachten. Der einfache Grund: Viele Ordinationen hatten geschlossen. „Mit der Gesundheitshotline lassen sich also auch kurzfristige Engpässe im niedergelassenen Bereich überbrücken“, bemerkte Manfred Brunner zufrieden. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard wiederum kündigte inhaltliche Verbesserungen an, etwa in Richtung der Telemedizin nach Schweizer Vorbild. Dort werden beispielsweise schon Hautdiagnosen auf Basis von Patientenbildern erstellt. VN-MM
„Die Anbindung der Gesundheitsberatung an die Rettungszentrale hat sich bewährt.“