Maturanten stehen in den Startlöchern
Für 1799 Vorarlberger Schülerinnen und Schüler beginnen am 3. Mai die schriftlichen Klausuren.
Bregenz Sie ist der erste Höhepunkt in einem jungen Akademikerleben und vielfach der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche berufliche Karriere: die Reifeprüfung. Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es sie mit zentraler Aufgabenstellung flächendeckend an allen allgemeinbildenden höheren Schulen Österreichs, seit 2015/2016 auch an den berufsbildenden höheren Schulen. Das heißt: Alle österreichischen Maturanten bekommen in den Hauptgegenständen dieselben Fragen, ein einheitliches Korrekturformat soll auch bei der Beurteilung für Transparenz und Gerechtigkeit sorgen.
Steigerung im Vorjahr
Viele begrüßen diese Form der neuen Reifeprüfung. Eben weil sie gerecht und vor allem vergleichbar sei. Andere sehen sie als enges Korsett mit markanten Einschränkungen für individuelle, auf die jeweilige Klasse abgestimmte Lehr- und Lernformen. Wie auch immer: Die Zentralmatura ist Realität, und in Vorarlberg bisher nicht wirklich eine Erfolgsgeschichte. Die Kandidaten vor dem Arlberg befinden sich mit ihren Leistungen bis jetzt bundesweit im Schlussdrittel. Vor zwei Jahren gab es im Fach Mathematik an den heimischen Gymnasien ein echtes Desaster – die Vorarlberger Ergebnisse in der schriftlichen Klausur waren noch deutlich schlechter als die des zweitschlechtesten Bundeslandes. Nach großen Anstrengungen konnte dieses Ergebnis im vergangenen Jahr korrigiert werden. Vorarlbergs Mathematik-Maturanten ließen dabei sogar ein Bundesland hinter sich.
Neue Technologie
Und heuer? „Schwer zu sagen“, meint Lehrer Freddy Wittwer, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Mathematik für Vorarlberg. „Wir wollen das letztjährige Ergebnis zumindest halten.“ Man habe sich auch heuer wieder gewissenhaft auf die Reifeprüfung vorbereitet. „Lehrer und Schüler haben sich gut auf das Format eingestellt, die neue Form der Prüfung ist angekommen“, berichtet Wittwer. Eine gewisse Anspannung will aber auch er nicht verleugnen. „Ich bin vor allem gespannt darauf, wie die Schüler mit der verpflichtenden Verwendung von neuer Technologie in Form eines weiterentwickelten Taschenrechners zurande kommen“, ergänzt der Mathematiklehrer am BG Bludenz.
Darauf ist auch Landesschulinspektorin Christine Schreiber gespannt. „Ich will mich aber nicht auf ein konkretes Ergebnis als Ziel festlegen. Ich hoffe einfach, dass es allen Schülern möglichst gut geht. Die Vorbereitung war zufriedenstellend, an den Rahmenbedingungen hat sich von Kleinigkeiten abgesehen heuer nichts geändert.“ Keine Probleme mit Mathematik hatten im Vorjahr die Ländle-Maturanten an den berufsbildenden höheren Schulen. Mit nur 6,2 Prozent Nicht genügend in der Klausur waren sie bundesweit sogar die Zweitbesten. Umgekehrt verhielt es sich in Deutsch und Englisch. In diesen beiden Fächern waren die Vorarlberger die Schlechtesten.
Humanberufliche top
Diese Diskrepanz kann sich Landesschulinspektor Johannes Schwärzler schwer erklären. „Ich kann nur sagen, dass wir den einzelnen Schulen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt haben, um in Deutsch und Englisch bessere Resultate zu erzielen.“
Ein Resultat wie im letzten Jahr wünscht sich Andreas Kappaurer, LSI für die humanberuflichen Schulen. „Wir lagen vergangenes Jahr mit unserem Ergebnis über dem österreichischen Durchschnitt. Von daher starten wir von einem sehr hohen Level, den wir natürlich halten wollen.“
Fakten Matura 2018
1799 Kandidatinnen und Kandidaten
341 HAK
324 HTL
339 Humanberuflicher Zweig
795 Allgemeinbildende höhere Schulen
Terminplan
Donnerstag, 3. Mai: Deutsch
Montag, 7. Mai: Spanisch
Dienstag, 8. Mai Englisch
Mittwoch, 9. Mai Mathematik
Dienstag, 15. Mai: Latein
Mittwoch, 16. Mai: Französisch
Donnerstag, 17. Mai: Italienisch
Dienstag/Mittwoch, 5./6. Juni: Kompensationsprüfungen
Ab Donnerstag, 7. Juni: mündliche Matura