Bregenz 83 – so hoch ist die Zahl der Motorradfahrer, die laut Statistik im Vorjahr auf Österreichs Straßen ums Leben kamen. Heuer ist die Biker-Saison zwar gerade erst angelaufen. Bereits in der Vorwoche kam es allerdings schon zu vier tödlichen Unfällen.
Wenn es kracht, zählt jede Sekunde. Doch was tun, wenn man als Erster am Unfallort ist? „Jeder kann Erste Hilfe leisten“, sagt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. Bei Motorradunfällen sei es dabei besonders wichtig, den Helm abzunehmen. „Ist der Motorradfahrer bei Bewusstsein, unterstützt man ihn dabei. Ist der Verletzte ohne Bewusstsein, nimmt der Helfer den Helm ab, sonst besteht Erstickungsgefahr“, erklärt der Mediziner. „Der Ersthelfer kniet oberhalb des Kopfes, nimmt den Helm seitlich mit beiden Händen und richtet den Kopf des Verletzten vorsichtig gerade. Dann öffnet man das Visier und den Verschluss. Jetzt zieht man den Helm langsam vom Kopf – wichtig ist, dabei den Nacken zu stützen.“
Erst nachdem der Helm entfernt worden sei, könne mit der Kontrolle der Atmung begonnen sowie weitere Verletzungen versorgt werden. Starke Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit weisen laut Schreiber auf einen Knochenbruch oder eine Verrenkung hin. „Es sollte keinesfalls versucht werden, Gliedmaßen selbst einzurenken“, sagt er. In so einem Fall muss die betroffene Stelle ruhiggestellt werden. An Armen geschieht das mit einem Dreieckstuch, an Beinen zum Beispiel mit einer zusammengerollten Decke. Diese Handgriffe lernen Teilnehmer in Erste-Hilfe-Kursen des Roten Kreuzes. Rund 180.000 Menschen nutzen dieses Angebot pro Jahr. „Jeder von uns kann schnell in eine Situation kommen, in der er entweder helfen muss, oder selbst Hilfe benötigt. Dann ist es wichtig zu wissen, was im Notfall zu tun ist“, sagt Schreiber. Infos zu Erster Hilfe und Kursen in der Nähe sind unter www.erstehilfe.at abrufbar.