Die wilde Verwandte der Primel

Primeln, die zeitig im Frühjahr mit einer bunten Farbenvielfalt unsere Gärten beleben, haben eine wilde Verwandtschaft – die Stängellose Primel oder Schlüsselblume. Heute ist die Wildform, die in Laubwäldern, auf feuchten Wiesen oder sogar an Felswänden wächst, viel seltener als ihre kultivierte Verwandte. In Vorarlberg sind natürliche Vorkommen vor allem im Gebiet zwischen Pfänder und Schwarzach zu finden.
Bemerkenswert ist, wie aus der gelbblühenden Wildform durch Kreuzungen diese enorme Farbenfülle gezüchtet wurde, die wir heute überall im Gartenhandel günstig erwerben können. Die Nachkommen der Stängellosen Schlüsselblume zählen zu den beliebtesten Gartenpflanzen überhaupt.
„Die Erste“ oder doch nicht?
Übersetzt bedeutet Primel „die Erste“. In manchen Jahren mag das sogar stimmen, wenn die Winter sehr mild und schneefrei sind. Aber eigentlich müssten ja Schneeglöckchen als Primeln bezeichnet werden, da sie meist zuerst erscheinen.
Wodurch unterscheidet sich die Stängellose nun von Echter und Aufrechter Schlüsselblume, die alle gelbe Blüten haben? Nun, wie der Name vermuten lässt: Im Gegensatz zu ihren Vettern entspringen ihre Einzelblüten nicht aus einem Stängel, sondern direkt aus der Blattrosette.
Die Bilder zur VN-Serie stammen von Naturfotograf Helmut Häusle, den Text lieferte Biologe Markus Grabher.