„Ich möchte die Menschen gern haben“

Pfarrer Roland Trentinaglia (Hörbranz) feiert seinen 70. Geburtstag.
HÖRBRANZ „Ich möchte, so gut ich das kann, die Menschen gern haben. Sie sollen spüren, dass ich sie mag und ich sage allen ein ganz herzliches Dankeschön, die ihre Taufe und ihre Firmung ernst nehmen.“ Das erklärt im Gespräch mit den VN Roland Trentinaglia, der seit 1985 Pfarrer in Hörbranz ist und auch Hohenweiler und Möggers mitbetreut. Heute feiert „Trenti“, wie er seit seiner Jugend genannt wird, seinen 70. Geburtstag.
Geboren wurde er am 30. April 1948 als Sohn eines Gemischtwarenhändlers in Bludenz. Sein Vater war aktiv im Widerstand gegen das NS-Regime tätig und war nur knapp der Inhaftierung im KZ-Dachau entgangen. „Den Traum meines Vaters, dass ich das Geschäft übernehme, habe ich nicht erfüllt“, erinnert sich Roland Trentinaglia heute, der nach eigenen Worten ein sehr schlechter Schüler war. Nach einer „Ehrenrunde“ legte er 1969 die Matura am Gymnasium ab und studierte anschließend an der Universität Innsbruck zwei Jahre lang Philosophie und Psychologie und am Priesterseminar vier Jahre lang Theologie.
Am 10. Mai 1975 wurde Roland Trentinaglia von Bischof Bruno Wechner in Bludenz zum Priester geweiht. Sein weiterer Lebensweg führte ihn 1975 für drei Jahre in die damals neue Pfarrgemeinde Hohenems St. Konrad, nach Bregenz St. Gallus und 1985 nach Hörbranz, wo er bis heute tätig ist.
Trentinaglia ist aber auch bereits seit 1975 als VN-Kolumnist tätig. Regelmäßig formuliert er seine Gedanken zum Sonntag und freut sich über alle Reaktionen – positive wie kritische. „Denn damit kann ich etwas in Bewegung bringen.“
Seine Lebensphilosophie, aber auch seine theologische Leitlinie fasst Trentinaglia so zusammen: „Ich will dem Leben trauen, weil Gott mit mir dieses Leben lebt. Dabei bin ich absolut lebensbejahend. Gott ist ein Freund des Lebens und er schenkt durch diese Lebensbejahung. Tödliche Strukturen gegenüber den Menschen oder der Schöpfung aufzubauen, ist nicht im Sinne Gottes. Das beginnt schon im Alltag. Hass, Neid und alles, was das Leben unmöglich macht, ist gegen den Lebensplan Gottes.“
Im Urlaub verreist Trentinaglia gerne in sein Lieblingsland Italien, was er auf seine Abstammung zurückführt, liest sehr viel und surft gerne im Internet. Auch das Jassen im Internet gehört zu seinen Freuden und im Fernsehen ist seine Lieblingsserie „Tatort“.
Die Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Schulen, darunter 28 Jahre an der HTL in Bregenz, hat Trentinaglia mittlerweile aus Altersgründen aufgegeben. „Man wird schneller müde und die Jugendlichen brauchen einen ausgeschlafenen Lehrer“, meint er dazu.
Nach den Höhepunkten in seinem Wirken befragt, fasst er abschließend zusammen: „Das sind die Menschen. Denn die Lebenshöhepunkte kann ich immer nur mit den Menschen in Verbindung bringen.“

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