VN-Nachruf: Götzner Schmiedemeister Wolfgang Marte starb im 63. Lebensjahr

Vorarlberg / 25.02.2019 • 13:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wolfgang Marte (1956 bis 2019).
Wolfgang Marte (1956 bis 2019).

Ein Handwerker aus Leidenschaft.

GÖTZIS Am 10. Februar 2019 starb im 63. Lebensjahr nach schwerer Krankheit Schmiedemeister Wolfgang Marte. Er war in vielen Vereinen und Vereinigungen ehrenamtlich tätig und war auch langjähriger Gemeindevertreter und Gemeinderat in der Marktgemeinde Götzis. „Als Prämisse seines Handelns verstand er es, die von den Götznerinnen und Götznern in Form von Steuern und Abgaben zur Verfügung gestellten Mittel verantwortungsbewusst einzusetzen. Die Mitgestaltung seiner unmittelbaren Heimat war die Triebfeder für sein Engagement“, schreibt die Marktgemeinde Götzis in ihrem Nachruf.

Wolfgang Marte wurde am 16. März 1956 als Stammhalter und erstes von vier Kindern von Schmidta Hans und Sofie in Dornbirn geboren. Nach der Pflichtschule absolvierte er die Fachschule für Maschinenbau an der HTL in Bregenz. Um den Hausnamen zu ehren, absolvierte er 1978 die Schmiedemeisterprüfung und trat mit Beendigung der HTL in den väterlichen Betrieb ein, den er 1985 übernahm. Während seiner Tätigkeit als Geschäftsführer wurde der Betrieb um das Werk 2 in der Lastenstraße erweitert. Im Laufe der Zeit wurden die beiden Werke zusammengelegt. Wolfgang Marte war bis zuletzt Leiter der Konstruktion bei der Firma Wohlgenannt Fahrzeugbau

Im Jahre 1981 lernte er seine spätere Frau Christine kennen. Aus der 1983 geschlossenen Ehe gingen die Kinder Elisabeth, Johannes und Bernhard hervor.

Seit 2001 war Wolfgang Marte auch Zunftmeister der Handwerkerzunft Götzis und organisierte in dieser Zeit auch das 300-Jahr-Jubiläum. Mit viel persönlichem Einsatz und großer Leidenschaft lebte er die zünftische Tradition, wobei auch dabei wie im eigenen Betrieb die Lehrlingsausbildung sein Hauptanliegen war, um das vorhandene Wissen an die nächste Generation weiterzugeben.

Im Jahre 1988 hat er mit ein paar Nachbarn den Komminger Funken wieder belebt. Diese Tradition hat sich seither bis heute erhalten. Der Funken war für Wolfgang Marte jedes Jahr ein Fixtermin.

Tatigkeiten rund ums Haus

In all den Jahren und seinen unterschiedlichsten Funktionen und Aufgaben, die er übernahm, blieb doch die Arbeit seine liebste Tätigkeit. Ob im und ums Haus, welches er zum Großteil in Eigenregie baute, oder in seinem Betrieb – am meisten freuten ihn die komplizierten Dinge und in unzähligen Stunden hat er Lösungen für unlösbar Scheinendes gefunden.

Ab seinem 50. Geburtstag waren seine neuen und größten Leidenschaften das Motorradfahren mit seiner BMW und das Schnapsbrennen. Wolfgang Marte versuchte immer, so früh wie möglich auf dem Motorrad zu sitzen, um auch über die entlegensten Pässe zu fahren, und die zahlreichen Prämiierungen sind der beste Beweis, dass er die nötige Ruhe und Geduld für das Schnapsbrennen hatte. Die Brenntage wurden schon Monate im Voraus geplant und das Einzige, was das Brennen verschieben konnte, war seine Jasserrunde.

Sehr viel Freude bereitete dem Verstorbenen sein Enkel Jonathan. Trotz seiner schweren Krankheit schmiedete er im letzten Jahr immer wieder neue Pläne und setzte sich neue Ziele. Von diesen konnte er mit der Hochzeit seiner Tochter Elisabeth, dem Lehrlingswettbewerb und seinem letzten Zunfttag am Dreikönigstag 2019 noch einige Dinge abhaken. EE

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