Präsident auch ohne Absolute

Vorarlberg / 07.03.2019 • 19:23 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Alter und neuer Vorstand: AK-Vizepräsidenten Bernhard Heinzle (l.), Manuela Auer sowie Jutta Gunz und AK-Präsident Hubert Hämmerle. VN/Lerch
Alter und neuer Vorstand: AK-Vizepräsidenten Bernhard Heinzle (l.), Manuela Auer sowie Jutta Gunz und AK-Präsident Hubert Hämmerle. VN/Lerch

57 von 70 Kammerräten bestätigten Hubert Hämmerle als Chef der Arbeiterkammer.

Feldkirch Nach stürmischen Wahlkampfzeiten, in denen die Fraktion von Präsident Hubert Hämmerle die absolute Macht verlor, fährt die AK Vorarlberg wieder in ruhigeren Gewässern. Diesen Eindruck hatte man jedenfalls bei der konstituierenden Vollversammlung in Feldkirch. Hämmerle hatte bereits im Vorfeld angekündigt, auf breite Zusammenarbeit aller positiven Kräfte setzen zu wollen. Das ist ihm offensichtlich gelungen: Die Wahlgänge verliefen so unspektakulär wie die Präsentation der zentralen Arbeitnehmerthemen. Steuerentlastung, Ausbildung, Digitalisierung, leistbares Wohnen, gleiches Einkommen für Frauen und Männer, Kinderbetreuung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen Knackpunkte in der Arbeitnehmervertretung sein.

Föhnsturm beeinflusste Programm

Etwas kurios gestaltete sich der Sitzungsverlauf. Nachdem Hubert Hämmerle von 57 der 70 Kammerräte (81,43 Prozent) gewählt worden war, hätte dieser eigentlich sein Gelöbnis in die Hand der Vertreterin des Sozialministeriums geben sollen. Das klappte erst im zweiten Anlauf. Der Grund dafür: Dr. Anna Ritzberger-Moser wollte per Peoples-Jet zur Sitzung anreisen. Das machte allerdings für geraume Zeit der heftig tobende Föhnsturm unmöglich. Nach einer einstündigen Sitzungsunterbrechung landete dann schließlich das Flugzeug in Altenrhein und somit das präsidiale Gelöbnis doch noch in den Händen von Ritzberger-Moser.

Weitere Wahlgänge verliefen ebenfalls mit Vertrauensvorschuss durch die Fraktionen: Bernhard Heinzle und Jutta Gunz (FCG/ÖAAB) erhielten 77,14 Prozent, Manuela Auer (FSG) 68,57 Prozent der Stimmen. Einstimmig verliefen auch die Wahlen für Kontrollausschuss und Vorstand, nur der FP-Kandidat für den Vorstand, Michael Koschat, wurde von 18 der 70 Kammerräte nicht gewählt. Bei Funktionären soll gespart werden, der neue Vorstand hat die Struktur spürbar verkleinert. AK-Präsident Hubert Hämmerle bekräftigte, weiter mit vollem Einsatz die Interessen der arbeitenden Menschen zu vertreten. „Wir werden den Stellenwert der Arbeitnehmer aufzeigen und deren Selbstwertgefühl steigern. Sie sind die wahren Leistungsträger, die den Wirtschaftsstandort erfolgreich machen.“ Und in Anspielung auf die AK-Wahl: „Wir werden unsere Positionen lautstark vertreten und anstehende Herausforderungen anpacken, dranbleiben und schlussendlich durchsetzen.“

Auer: „Werden nicht lockerlassen“

„Wir werden nicht lockerlassen und unseren Kampf für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konsequent fortsetzen“, schlug FSG-Spitzenkandidatin Manuela Auer nach ihrer Wiederwahl zur AK-Vizepräsidentin in der konstituierenden Sitzung der AK-Vollversammlung in dieselbe Kerbe. Auer erhielt 48 von 70 Stimmen und konnte damit ihren Zuspruch gegenüber der letzten Wahl ausbauen. „Wir haben uns auch dazu entschlossen, mit den konstruktiven Kräften in der AK-Vorarlberg zusammenzuarbeiten“, erklärt Auer. „Es braucht eine breite Front gegen die arbeitnehmerfeindliche Politik der schwarz-türkis-blauen Bundesregierung.“

AK Vorarlberg

Vorstand Hubert Hämmerle, Bernhard Heinzle und Jutta Gunz (FCG) sowie Manuela Auer (FSG); Anton Mathis, Jessica Lutz, Friedrich Dietrich, Thomas Jutz (FCG); Werner Posch und Klaus Willi (FSG), Michael Koschat (FP); kooptiert ohne Stimmrecht: Demir Sadettin (Gemeinsam) und Adnan Dincer (NBZ).

Kontrollausschuss Gerhard Flatz (FSG) und Sevinc Kapakli (Gemeinsam)

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