Vandanser Ortschef Wachter räumt Fehler ein, denkt aber nicht an Rücktritt

Vorarlberg / 08.03.2019 • 12:59 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Vandanser Bürgermeister Burkhard Wachter äußerte sich erstmals zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. VOL.AT
Der Vandanser Bürgermeister Burkhard Wachter äußerte sich erstmals zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. VOL.AT

Trotz Kritik im Kontrollbericht des Landes fühlt sich Bürgermeister bestätigt.

Vandans „Ja, es sind Fehler passiert, dazu stehe ich. Jeder davon ist einer zu viel. Viele davon tun mir leid. Zwei davon im Besonderen. Zurücktreten werde ich aber sicher nicht. Ich mache die Periode, wie angekündigt bis zum kommenden Frühjahr fertig“, kommentierte Bürgermeister Burkhard Wachter vor vollbesetztem Sitzungsaal im Vandanser Gemeindeamt den Prüfbericht durch die Kontrollabteilung des Landes Vorarlberg. Dieser Zusammenfassung war eine knapp dreistündige Stellungnahme zu den insgesamt 40 gegen den Vandanser Gemeindechef erhobenen Vorwürfen des Machtmissbrauchs, der Geschenkannahme und vielem mehr, vorausgegangen.

Bei den zwei von Wachter angesprochenen Fehlern handelt es sich zum einen um das Ausbezahlen von Schwarzgeld an den Fahrer des Wanderbusses Rellstal. Zum anderen habe er sich über den Beschluss des Gemeindevorstandes hinweggesetzt und einer Kindergärtnerin einen Ausbildungszuschuss in Höhe von 3000 Euro gezahlt und später auf Anfrage der Pädagogin (unwissentlich) unterschrieben, diese Zahlung nicht geleistet zu haben. „Es tut mir weh, dass das so passiert ist. Das war dumm“, so Wachter.

Andere Vorwürfe, wie etwa jener der Annahme eines geschenk­ten Brünneles, Ungereimtheiten bei Wasserabrechnungen mit den Illwerken oder die Inanspruchnahme privater Dienste von Bauhofmitarbeitern konnten im Kontrollbericht hingegen entkräftet werden.

Gemeindewohl im Blick

In seinen 34 Jahren als Bürgermeister habe er sich „immer bemüht, diese ‚Firma Gemeinde‘ gut zu führen“, betonte Wachter. Bei all seinen Entscheidungen sei immer das Gemeindewohl an oberster Stelle gestanden. Die Prüfung durch die Kontrollabteilung des Landes habe er stets befürwortet. Schließlich zeige sie auf, dass er nie käuflich war, sich nie bewusst über Gesetzte gestellt habe und keine Verwandten, Bekannten oder Freunde bevorzugt habe, sieht sich der Vandanser Bürgermeister in seinem Handeln bestätigt.

Dass die Opposition Fehler anprangere, dagegen sei nichts einzuwenden. „Das ist wichtig und richtig“, so der Gemeindechef. Die Kritik solle jedoch stets zum Wohle der Gemeinde sein. Das sei hier nicht der Fall, so Wachter, der wörtlich von einer „gezielten Schmutzkübelkampagne gegen mich“ sprach.

Kritik bleibt

„Ich hatte mir klare Worte erwartet. Die hat es nicht gegeben“, zeigte sich die Sprecherin der Grünen Vandans, Nadine Kasper, über die Reaktion des Bürgermeisters enttäuscht. „Es ist keinesfalls als Lappalie abzutun, wenn Beschlüsse nicht eingehalten oder nicht eingeholt werden“, entgegnete Kasper, die hinter dem Handeln des Bürgermeisters ein System erkennen will und sich durch den Prüfbericht in ihrer Meinung, Wachter habe wie ein Dorfkaiser agiert, bestätigt sieht. Markus Pfefferkorn von der Fraktion An Frischa Loft freute sich, dass „einige Vorwürfe entkräftet werden konnten“, wünsche sich für die künftige Zusammenarbeit aber mehr Offenheit seitens des Gemeindechefs.

Imageschaden

In einem Punkt waren sich Wachter und die Opposition schlussendlich sogar einig. Es sei in diesem Zusammenhang ein massiver Imageschaden für die Gemeinde Vandans entstanden. „Sein Verhalten ist politisch nicht tragbar. Sein Amtsverständnis schadet Vandans“, so Kasper. „Die Vorwürfe haben sich in nichts aufgelöst. Der Imageschaden für die Gemeinde bleibt“, so Wachter, der zum Ende der Wahlperiode im kommenden Frühjahr als Bürgermeister zurücktritt.


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