Scheier-Tankstelle in Bürs beschäftigt Parlament

Vorarlberg / 13.03.2019 • 18:25 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Firma Scheier sorgt in Bürs für Gesprächsstoff. Dazu gehört auch der Gehweg durch das Firmengelände. VN/Paulitsch
Die Firma Scheier sorgt in Bürs für Gesprächsstoff. Dazu gehört auch der Gehweg durch das Firmengelände. VN/Paulitsch

Gerald Loacker vermutet Missbrauch und stellt weitere Anfrage an Wirtschaftsministerin.

Bürs Die Firma Scheier in Bürs sorgt weiterhin für Kritik. Einerseits geht es um die Passierbarkeit auf einem Weg entlang der Ill zwischen Bürs und Bludenz bis zur Fußgänger- und Radbrücke der Illwerke VKW. Dieser führt auf wenigen Metern auch durch Betriebsgebiet von Scheier. Das Unternehmen hatte den kleinen Flecken Grund von der Gemeinde gekauft und prompt ein Drehkreuz aufgestellt. Dadurch können Radfahrer und Menschen im Rollstuhl jenen beliebten Weg an der Ill nicht mehr benutzen, den sie jahrzehntelang benutzten. Der Bürgermeister Georg Bucher versprach, sich vermittelnd einzuschalten.

An der Situation hat sich bisher jedoch nichts geändert. Das Drehkreuz steht immer noch, der Weg bleibt für Rollstuhlfahrer und Radler unpassierbar. „Ich habe von der Firma Scheier eine Zusage, dass im Frühjahr ein neues Drehkreuz fixiert wird. Eines, das Fußgänger und Rollstuhlfahrer das Passieren ermöglicht. Ein Recht für Radfahrer sehe ich allerdings nicht“, sagt Bucher.

Immer wieder Beschwerden

Der zweite Stein des Anstoßes für mehrere Bürser Bürger ist die nicht öffentliche Scheier-Tankstelle mit den 20 Lkw-Stellplätzen samt zweier Container in der Bremschlstraße. Seit fast 25 Jahren steht die Tankstelle im Mittelpunkt von Kritik durch die Anrainer. Sie beklagen Lärmbelästigungen durch Schwerfahrzeuge auch in der Nacht. Auch komme es immer wieder zu Beschädigungen von Infrastruktur durch die engen Straßenverhältnisse im Umfeld der Tankstelle.

Für Gerald Loacker, Vorarlberger Neos-Abgeordneter im Nationalrat, ist offensichtlich, dass die Scheier-Tankstelle in Bürs keine nicht-öffentliche ist. In einer neuerlichen Anfrage an Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hält er fest, dass die Scheier-Tankstelle zum sogenannten TK Tankstellennetzwerk gehöre und dadurch auch Privatkunden, also Verbrauchern, offenstehe. „Von einem geschlossenen Benutzerkreis kann keine Rede sein. An der gegenständlichen Tankstelle werden 21 verschiedene Kundenkarten aus ganz Europa akzeptiert, von unterschiedlichsten Unternehmen in verschiedenen Ländern herausgegeben“, hält Loacker fest.

Öffentlich oder nicht öffentlich

Loacker wirft der BH Bludenz vor, ihren Auftrag nicht ordnungsgemäß wahrgenommen zu haben. Sie hätte die Tankstelle als Verbraucher-Treibstoffanlage kategorisieren und dementsprechend kontrollieren müssen, argumentiert der Nationalratsabgeordnete. Auf Basis dieser Erkenntnis, hat Loacker die Anfrage formuliert. Zentrale Frage dabei: „Liegt für den Betriebsstandort Bremschlstraße 37, 6706 Bürs, eine Gewerbeberechtigung zum Betrieb einer öffentlichen Tankstelle vor?“

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