Geschwindigkeit liegt den Bludenzer Rodlern Madlen Loß und Jonas Müller im Blut

Vorarlberg / 15.03.2019 • 13:30 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Mutig, talentiert und schnell: Die beiden Bludenzer Rodler Madlen Loß und Weltmeister Jonas Müller. CM
Mutig, talentiert und schnell: Die beiden Bludenzer Rodler Madlen Loß und Weltmeister Jonas Müller. CM

Weltmeister Jonas Müller und Nachwuchstalent Madlen Loß im Gespräch.

BLUDENZ In festlichem Rahmen wurden kürzlich die beiden erfolgreichen ÖRV-Rodler des Bludenzer Clubs der frischgebackene Sprint-Weltmeister Jonas Müller und der dreifache Medaillengewinner Thomas Steu in ihrer Heimatstadt gefeiert. Einmal mehr zeigte sich die Rodelclub Sparkasse Bludenz als wahre Talenteschmiede.

Auf einem Foto vor einigen Jahren sieht man euch beide in Igls, Madlen als Mädchen mit zwei langen Zöpfen und Jonas als Teenager. Ihr kennt euch also schon sehr lange?

Loß Seit ich mit dem Rodeln begonnen habe, kann ich mich an Jonas erinnern. Er war immer schon ein großes Talent. Jonas rodelt technisch sehr sauber – auch bei hoher Geschwindigkeit. Ich habe ihn immer als sehr hilfsbereit erlebt.
Müller Ich sehe Madlen als sehr begabtes Nachwuchstalent. Sie hat mit der Sporthandelsschule in Innsbruck eine gute Wahl getroffen, um in einem professionellen Umfeld weiterzuarbeiten. Ich schätze sie menschlich und sportlich.

Während Madlen sich entschieden hat, Schule und Sport in Innsbruck zu vereinen, hast du einen ganz anderen Weg eingeschlagen?

Müller Ich war in der Sportmittelschule Nüziders und habe anschließend ein Jahr das Sportgymnasium in Dornbirn besucht. Dann habe ich bemerkt, dass das nicht ganz ideal für mich ist und entschieden eine Lehre bei der Firma Liepert in Kombination mit Leistungssport zu machen. Es war eine gute Entscheidung. Da muss jeder für sich selbst das ideale Umfeld finden.

Ihr seid quasi Nachbarn und auch die erfolgreichste Vorarlberger Rodlerin Andrea Tagwerker wohnt nur wenige Meter Luftlinie entfernt. Sind die Kinder aus dem Ortsteil Rungelin besonders mutig und schnellkräftig?

Loß Vielleicht schon (schmunzelt). Das Rodeln hat ganz einfach eine lange Tradition in unserer Stadt. Bei mir war es so, dass Marcel Tagwerker, der Sohn von Andrea, mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte mit ihm zu trainieren. So lernte ich das Rodeln kennen und es war genau das Richtige für mich.
Müller Darüber hinaus ist Andrea ein riesiges Vorbild. Sie war ja unsere erste Trainerin. Wir haben das Rodeln von Beginn an perfekt erlernt und gewusst, dass die eigene Trainerin eine olympische Medaille zuhause hat. Das gibt einem Sportler schon viel mit.

Zusammenarbeit und Teamspirit wird unter den Rodlern offenbar groß geschrieben.

Müller Ich denke, es ist wirklich etwas sehr Spezielles in unserem Sport, dass wir im Eiskanal Gegner sind, anschließend aber miteinander feiern können. Nicht nur innerhalb des Österreichischen Verbandes, sondern sämtliche Nationen untereinander. Wir respektieren uns und können die Leistung jedes Einzelnen ehrlich anerkennen. Das ist im Spitzensport keine Selbstverständlichkeit.
Loß Der Zusammenhalt beginnt eben schon ganz früh. In unserem Rodelclub bemüht man sich um jeden Sportler, auch wenn der Aufwand riesig ist. Seit Jahren müssen wir zum Training nach Innsbruck pendeln. Trotzdem halten alle zusammen und die Freude am Rodeln steht im Vordergrund und nicht gute Platzierungen. Die sind später dann auch wichtig, aber das wächst in gegenseitiger Anerkennung.

Die Freude steht im Vordergrund, euer Alltag verlangt euch allerdings auch eine große Leistungsbereitschaft und Konsequenz ab. Was genau motiviert euch zum täglichen harten Training?

Loß Mich motiviert die Freude an der Geschwindigkeit. Außerdem mag ich am Rodeln, dass es ein Wintersport ist. Und dann motivieren auch die Erfolge, wie der zwölfte Rang beim Jugend A Weltcup in Oberhof.
Müller Wenn ich es schnell und ohne Bande ins Ziel geschafft habe, dann bin schon mal zufrieden mit mir und rundum motiviert. Außerdem ist da noch mein nächstes Ziel: die Olympiade. CM

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