Die hochsensible Gefühlswelt der Vierbeiner

Beziehung zwischen Mensch und Tier ist Thema beim Animalicum Tier & Wir Kongress.
bregenz Allein um die Katze drehte es sich beim ersten Animalicum Tier & Wir Kongress, den die Tierärztin Tanja Warter 2017 veranstaltete. Beim zweiten, im vergangenen Jahr, kam der Hund dazu. Katze und Hund stehen auch heuer wieder im Mittelpunkt des Kongresses, der ab Freitagabend im Vorarlberg Museum in Bregenz über die Bühne gehen wird. Themenschwerpunkt ist, was und wie Tiere fühlen. „Es geht um Basisemotionen und komplexe Empfindungen der Tiere“, erklärt Tanja Warter (44), die einmal mehr renommierte Referenten gewinnen konnte.
Dem Geheimnis der Gefühle ist der Ethologe Raoul Schwing auf der Spur. Schwing forscht an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und am Messerli Research Institute über Empfindungen der Tiere. Norbert Sachser, dieser Ethologe ist Leiter der Abteilung Verhaltensbiologie am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie der Universität Münster, beschäftigt sich mit der Frage „Wie viel Mensch steckt im Tier?“ Ob Schimpansen als unsere nächsten Verwandten so fühlen wie wir Menschen, will der Biologe Roman Wittig vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig herausfinden.
Dass Gefühle keine Krankheit sind, aber trotzdem etlichen Hunden, Katzen und deren Besitzern das Leben schwermachen, stellt Maya Bräm klar. Die an der Universität Bern und am Uni-Tierspital Zürich forschende Tierärztin spricht über Ängste, Wut, Niedergeschlagenheit und Hochsensibilität der Vierbeiner. Warum ein besseres Verständnis tierischer Gefühle wichtig für Gerechtigkeit auf diesem Planeten ist, erklärt Jörg Luy, Tierarzt und Philosoph am Forschungs- und Beratungsinstitut für Tier- und Umweltethik in Berlin. Und der Schweizer Ethologe von der Universität Neuchâtel, Redouan Bshary, lässt darüber staunen, wie völlig unterschätzte Tiere beispielhafte Business-Konzepte betreiben.
Es gibt auch dieses Mal wieder die Themenblöcke „Katze Spezial“ und „Hunde Spezial“. Die Freiburger Biologin Sabrina Streif etwa klärt über die Abenteuerlust und geheimnisvollen Unternehmungen der Katzen auf. Wie man Katzen und Hunde richtig und ausgewogen füttert, darüber informiert die Fachtierärztin für Ernährung, Julia Fritz. Den Umgang mit dramatischen Zwischenfällen mit Hunden erläutert die Hamburger Fachtierärztin für Verhaltenskunde, Barbara Schöning.
Ziel der Organisatorin Tanja Warter ist es, bei ihren Kongressen Menschen, die sich intensiv mit Tieren beschäftigen, zusammenzubringen und zu mehr Sensibilität gegenüber Tieren beizutragen. Der Kongress wird am Freitag um 17 Uhr von Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer, und Vorarlbergs Tierschutzombudsfrau Marlene Kirchner eröffnet. VN-HRJ
„Richtige Tierliebe ist, Tieren und ihren Bedürfnissen so nahe wie möglich zu kommen.“

Animalicum –Tier & Wir Kongress, Freitag, 22. März ab 17 Uhr, Samstag 23. März, ab 9.15 Uhr. Vorarlberg Museum Bregenz. Anmeldung: www.animalicum.com
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.