Handwerker mit Leib und Seele

Vorarlberg / 20.03.2019 • 17:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Tiefe Verbundenheit zum Berufsstand.Feuerwehr/Heyer
Tiefe Verbundenheit zum Berufsstand.Feuerwehr/Heyer

Für Herbert Knapp (85) war die Familie der absolute Lebensmittelpunkt.

BREGENZ Am 10. März 2019 starb nach schwerer Krankheit Komm.-Rat Herbert Knapp (85). Er war 22 Jahre lang Innungsmeister der Vorarlberger Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker und hatte sich 68 Jahre in den Dienst der Feuerwehr Bregenz-Stadt gestellt. Zwischen 1956 und 2014 war er 58 Jahre lang Mitglied der Sprengelwahlbehörde in Bregenz, davon 36 Jahre als Wahlleiter und wiederum davon 30 Jahre in der Oberstadt. In dieser Zeit hat er fast 70 Urnengänge in Bregenz maßgeblich begleitet. Von 1975 bis 2000 war er Ersatzmitglied der Bregenzer Stadtvertretung für die ÖVP und gehörte zahlreichen Ausschüssen an. Sein absoluter Lebensmittelpunkt aber war seine Familie.

Herbert Knapp wurde am 3. Oktober 1933 in Bregenz geboren. Sein Bruder Karl Knapp fiel 1944 mit noch nicht ganz 19 Jahren im Krieg. Drei Jahre später verstarb sein Vater, sodass er und seine Mutter allein waren. Er absolvierte die Lehre als Ofensetzer und Fliesenleger und legte 1956 die Meisterprüfung ab. Zusammen mit seinem Cousin führte er Firma Gebrüder Knapp, die vom gemeinsamen Großvater gegründet worden ist. Im Jahre 1964 heiratete Herbert Knapp seine Frau Lydia, die er schon seit Kindertagen kannte. Er war glücklich über die Geburt seiner drei Töchter Ingrid, Annemarie und Brigitte und hatte viel Freude mit seinen drei Enkelkindern Nadine, Jeannette und Michael.

Herbert Knapp war mit Leib und Seele ein Handwerker, der seine Arbeit liebte. Seine Kachelöfen und Fliesenarbeiten waren für „die Ewigkeit“ gemacht. Oft erhielt er auch noch nach vielen Jahren positive Rückmeldungen über seine Tätigkeiten. Ein Herzinfarkt und eine schwere Herzoperation zwangen ihn 1996, die Arbeit niederzulegen und in Pension zu gehen. Er engagierte sich aber weiterhin für die Anliegen der Innung der Hafner und Fliesenleger und stand allen Interessenten mit Rat und Tat zur Seite.

Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde er mit der silbernen Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Vorarlberg und der goldenen Ehrennadel des österreichischen Hafnerwerks ausgezeichnet.

Herbert Knapp war darüber hinaus auch ein begeisterter Feuerwehrmann, der für seine treue Pflichterfüllung vielfach ausgezeichnet wurde. Sein beispielgebendes Verantwortungsbewusstsein und seine Kameradschaft machten ihn zu einem allseits geachteten und beliebten Wehrkameraden. Er war auch langjähriger Chronist und Archivar und hatte gute Kontakte zum Landesfeuerwehrverband. Zuletzt galt sein Einsatz in diesem Bereich besonders den Feuerwehr-Senioren.

Herbert Knapp interessierte sich auch sehr für Zeitgeschichte und Politik und absolvierte zu diesen Themen im schon fortgeschrittenen Alter einen Lehrgang im Landesbildungszentrum Schloss Hofen. Zu diesen Themen las er sehr viel in seinen zahlreichen Büchern, recherchierte und verfasste auch zahlreiche Leserbriefe. Sehr wichtig war ihm auch sein Glaube. Er hatte ein enormes Gedächtnis für Daten und Ereignisse und freute sich immer, wenn ihn jemand zu Rate gezogen hat.

Die letzten Monate musste er in Heimen und Krankenhäusern verbringen. In der letzten Woche durfte er noch im Hospiz am See sein und wurde dort sehr liebevoll und fürsorglich betreut und gepflegt. Herbert Knapp war ein sehr gewissenhafter, fürsorglicher, ehrlicher und aufrichtiger Mensch und hat sich für andere eingesetzt, wo er nur konnte.

Die VN bauen die Chronik-Berichterstattung mit runden Geburtstagen, Jubiläen und Nachrufen aus. Melden Sie sich für die kostenlose Rubrik in unserer Chronikredaktion bei Frau Birgit Zoppoth unter Tel. 05572/501-263 oder birgit.zoppoth@vn.at

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.