Tourismus als wichtige Wirtschaftsgrundlage

Vorarlberg / 20.03.2019 • 18:43 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
VN-Bericht vom 19. März 2019.
VN-Bericht vom 19. März 2019.

Investitionen ins
touristische Angebot im Sinne der Wett­bewerbsfähigkeit.

Montafon Ein Großteil der Vorarlberger ist gegen den Ausbau des touristischen Angebots in den Bergen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Dr. Berndt hervor. Der repräsentativen Umfrage im Auftrag der VN zufolge scheint vielen eine Grenze bei der Erschließung der Berge überschritten. 44 Prozent sind sogar für eine Beschränkung des Ausbaus.

Während das Ergebnis bei Naturschützen naturgemäß für Freude sorgt, wird das Umfrageergebnis von Tourismus- und Wirtschaftstreibenden im Montafon kritisch betrachtet. „Die Umfrageergebnisse sollten der Landesregierung sehr zu denken geben: Wenn auch die Landbevölkerung, die sportlichen jungen Leute sowie ÖVP- und FPÖ-Wähler sich mit einer klaren Mehrheit gegen neue Tourismusgroßprojekte in den Bergen aussprechen, hat man das Umweltinteresse der Bevölkerung offensichtlich unterschätzt“, kommentiert Naturschutzanwältin Katharina Lins (51) die VN-Umfrage. „Was in dieser Diskussion oft missinterpretiert wird, ist, dass diese Maßnahmen einzig auf die Erhaltung des Bestandes sowie eine Qualitätsverbesserung abzielen. Die Erweiterung von Gebieten hat niemand vor“, entgegnet Montafon Tourismus Geschäftsführer Manuel Bitschnau (43). Laut dem Tourismuschef gehe es darum, „die bestehende Infrastruktur besser auszulasten, sowohl was die Betten, aber auch die Bahninfrastruktur anbelangt“. Die Investitionen würden eine Erhaltung der Wertschöpfung bedeuten und seien daher erforderlich. „Durch den Tourismus kommen jährlich über 400 Millionen Euro ins Montafon. Zudem hängen 2500 Arbeitsplätze direkt davon ab. Indirekt sind es viel mehr“, so der Tourismuschef.

Ähnlich sieht das WIGE Montafon Obmann, Christof van Dellen (55): „Als Wirtschaftstreibende im Tal sind wir abhängig vom Tourismus.“ Eine sorgfältige Erweiterung des Angebots ist aus seiner Sicht durchaus zu begrüßen. „Es wird sicher zu einem Verdrängungswettbewerb kommen, da heißt es konkurrenzfähig zu bleiben.“ Auch der Schrunser Bürgermeister Jürgen Kuster (48) sieht im Tourismus eine wesentliche Wirtschaftsgrundlage. „Der Wohlstand des Tals basiert auf dem Tourismus“, hält der Gemeindechef fest. Gleichzeitig kritisiert Kuster, dass Wahrnehmung und Realität oft eine andere seien. Es gelte eine gute Balance zu finden. „Der Tourismus ist kein Teufelswerk.“

„Ich bin der Meinung: Tourismus ja, aber sanfter Tourismus“, sieht sich hingegen Heribert Thoma (63) von der Bürgerinitiative Zukunft Montafon durch die Umfrage bestätigt. Ein Rückbau des bestehenden Angebotes, ist aus seiner Sicht zwar viel verlangt, aber der Vandanser spricht sich klar gegen einen weiteren Ausbau des touristischen Angebots in den Bergen aus. „Fortlaufende Projekte gehören verboten. Attraktion soll die Landschaft sein“, so der Montafoner. VN-JS

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