Wissenschaftspreisträger Robert Groß stellte sein Buch im Heimatmuseum Schruns vor

Buchpräsentation über Wechselwirkung von Natur und Mensch.
Schruns Es ist druckfrisch und wenige Tage alt, das Buch „Beschleunigung der Berge“ des Montafoner Wissenschaftspreisträgers Robert Groß. Dieses präsentierte der Autor kürzlich im Heimatmuseum Schruns einem interessierten Publikum.
Im Buch, das gleichzeitig seine Doktorarbeit darstellt, beschäftigte sich der Preisträger mit der Wechselwirkung von Natur und Mensch, insbesondere in bergdörflichen Tourismusregionen. „Der Blick auf die Wintersportgeschichte ist wie der Blick auf eine funktionierende Fabrik. Dabei werden Fragen, wie und in welcher Form sowie in welcher Geschwindigkeit sich die Region entwickelt hat, behandelt“, erklärte der Humanökologe. Begonnen habe alles im frühen 20. Jahrhundert mit der Begeisterung für Skitouren. Ohne Aufstiegshilfe sei damals im Winter allerdings der Radius sehr eng gewesen. „Einen sprunghaften Anstieg des Wintertourismus brachten die Skilifte“, so Groß. Als konkrete Beispiele analysierte der in Vorarlberg geborene Autor die Gemeinden Mellau und Damüls, das Montafon und die Region Lech und Zürs. Dieser Modernisierung folgte eine Ausweitung und schlussendlich damit einhergehend eine Veränderung der Landschaft.
Zwängen ausgesetzt
„Bei meinen Recherchen war eigentlich überraschend, dass die Liftbetreiber unter starken Zwängen stehen. Da ist einerseits der Konkurrenzdruck und der Druck der Touristikbetriebe. Andererseits stehen da die Lernfähigkeit der Liftgesellschaften und -betreiber. Denn gerade in den vergangenen Jahren wurden in Sachen naturnahe Pistenbauten, Begrünung und Renaturierung recht hohe finanzielle Mittel in die Hand genommen und immense Anstrengungen unternommen“, betonte Groß einen Aspekt seines Buchs.
Besonders interessant waren die Ausführungen des mittlerweile in Wien lebenden Uniassistenten über das „Montafoner Konzept“. „Recht früh gab es einen genauen Bebauungsplan, was die Liftanlagen im Montafon angeht. Aus diesem Grund ist bis heute das Silbertal kein ausgewiesenes Skigebiet mit Piste“, erläuterte Groß dabei seine Recherchen sowie die bis heute geltenden und ersichtlichen Zusammenhänge. STR
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.