50 Jahre zusammen gemeistert

Dornbirn An ihrem 50. Hochzeitstag blicken Ingeborg, geb. Symonienko, und Werner Herburger auf arbeitsreiche und glückliche Jahre zurück. „Groß gefeiert wird im Sommer im Gütle nicht nur die goldene Hochzeit, sondern auch Inges 70er, Markus’ 50er und Sabines 40er“, informiert das Paar.
Als 14-Jährige kam Inge aus Knittelfeld, begleitet von ihrer Mutter, nach Dornbirn, die wissen wollte, wo ihre Tochter wohnt und arbeitet. Sie war einverstanden mit dem Zimmer im Marienheim, wo die Mädchen streng von den Klosterschwestern bewacht wurden, um 18 Uhr zu Hause sein mussten, nicht zum Bahnhof und auf die Straße durften und Twist auch verboten war. Auch die Lehrstelle bei Elastisana, bei der Inge Wäscheschneiderin lernen sollte, gefiel ihr. Mit der Lehrlingsentschädigung schloss Inge einen Wäschesparvertrag ab, und den Rest durfte sie verbrauchen. Sie schloss viele Freundschaften, die bis heute gehalten haben, und noch heute treffen sich alle fünf Jahre die ehemaligen Lehrlinge, abwechselnd in der Steiermark und in Dornbirn.
Ein waschechter Dornbirner ist Werner Herburger, der mit seinen beiden älteren Brüdern in der Kehlerstraße aufwuchs. Im Alter von sechs Jahren verlor er seine Mutter, sein Vater heiratete wieder, verstarb jedoch, als Werner neun Jahre alt war. „Die Stiefmutter hat uns aufgezogen und sie hat es gut gemacht. Es gab damals kein Kindergeld, wir sind groß geworden, aber die Gabentische waren klein“, so der Jubilar, der nach der Schule gleich in die Fabrik ging, da jeder Zahltag zu Hause gebraucht wurde.
Zukunftsplanung
Inge und Werner lernten sich bei Elastisana kennen, und ihr Wunsch, gemeinsam durchs Leben zu gehen, erfüllte sich am 24. März 1969 mit der standesamtlichen Hochzeit in Dornbirn. In Großdorf fand die kirchliche Vermählung statt. Das Hochzeitsessen gab es in Kaltenbrunnen, wo die Haselstauder Musik für ihren Trompeter beim Hochzeitsfest aufspielte. Glücklich zogen sie in eine Zweizimmerwohnung der Firma Elastisana, mit dem Klo auf dem Dach und dem Bad in der Waschküche. 1970 übersiedelten sie mit Sohn Markus in Werners Elternhaus in der Kehlerstraße. Werner schulte um auf Fernfahrer, verdiente besser und bereiste viele Länder. „Damals gab es noch den Ostblock, und sobald ich über der Grenze war, konnte ich nicht mehr nach Hause telefonieren. Am abenteuerlichsten war es in England mit dem Linksverkehr, und mein Navi war eine Landkarte“, erzählt Werner. Von 1984 bis zur Pensionierung war er Kehrmaschinenfahrer bei der Stadt Dornbirn.
Mit ihrer Arbeit bei Krawatten-Christl und Heimarbeit für Zumtobel trug Inge zum Familieneinkommen bei. Sabine und Bernd machten die Familie komplett, und um bei den Kindern bleiben zu können, gehörte Inge ab 1981 zur großen VN-Austräger-Familie. „Eigentlich wollte ich das nur ein Jahr machen, geworden sind es 26. Werner hat mir oft geholfen. Zum 25-Jahr-Jubiläum gab es Blumen und eine Ehrung und noch immer werden wir beide zu den Austrägerabenden eingeladen. Unsere Sabine hat am Sonntag ausgetragen und Markus hat sich mit dem Wann & Wo ein Moped verdient“, berichtet Inge.
Erster Urlaub
Nachdem Werners Elternhaus renoviert war, ging es auch finanziell besser und das Paar gönnte sich den ersten Urlaub am Meer, Erholung am Gardasee und in Kroatien. Am liebsten sind die Jubilare mit dem Fahrrad unterwegs, Inge inzwischen mit dem Elektrobike. Schwimmen im Hallenbad und im Sommer in der Enz bei jedem Wetter halten Inge fit. Werner bezwingt fast täglich den Berg hinter dem Haus und auch Mountainbiken macht ihm Spaß.
Ruhige Zeit
„Wir haben viel gearbeitet, sind bei guter Gesundheit und genießen die ruhige Zeit. Unseren Kindern und ihren Familien geht es gut und wir sind stolz auf unsere Enkel Nadia und Constantin.
Wir wünschen uns, dass alles so bleibt wie es ist, und wir noch viele schöne Jahre erleben dürfen“, so das Paar.

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