Erbe von Gesundheitslandesrat: Mindestens sechs Kandidaten im Spiel

Das Personenkarussell in Sachen Nachfolge von Gesundheitslandesrat Christian Bernhard dreht sich auf Hochtouren. Was kommt auf die Neue oder den Neuen zu?
Bregenz Wer schlussendlich das Rennen machen wird, steht freilich noch nicht fest. Fix ist hingegen, dass der oder die Neue sich nicht über Arbeitsmangel beklagen können wird: Mehr als 500 Millionen Euro umfasst das Budget, das der künftige Gesundheitslandesrat oder die künftige Gesundheitslandesrätin zu verwalten hat. Den größten Brocken machen die fünf Landeskrankenhäuser aus, an und in denen weiterhin fleißig gebaut wird. Als nächstgrößeres Projekt steht der Neu- und Umbau des Landeskrankenhauses Rankweil an. Dort gilt es vor allem die unbefriedigende Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu lösen. Beide Abteilungen sind in Provisorien außerhalb des Haupthauses untergebracht. Eine weitere, nicht eben einfache Aufgabe für das neue Regierungsmitglied besteht darin, im Sinne der Qualitätssicherung und Effizienz die Spitalsabteilungen zusammenzuführen.
Wichtige Fragen sind noch offen
Auch die Sicherung des kinderonkologischen Schwerpunkts im Stadtspital Dornbirn dürfte nicht so schnell von der Agenda verschwinden, nachdem das Land für die Kosten der Behandlung von krebskranken Kindern im Kinderspital St. Gallen aufkommt. Für die kinderonkologische Ausbildung von Ärzten würde ebenfalls Geld zur Verfügung stehen, wenn sich denn jemand fände. Auch die Frage, wie das letzte Stadtspital enger an den Landeskrankenhausverbund gebunden werden kann, brodelt weiter unter der Oberfläche, zumal es speziell bei operativen Eingriffen um Fallzahlen und damit Qualität geht. Vonseiten der niedergelassenen Ärzte kommt die Forderung nach einer besseren Vernetzung mit der Kollegenschaft in den Spitälern. Zudem wird sich der künftige Landesrat mit der Schaffung eines einheitlichen Bereitschaftsdienstes im niedergelassenen Bereich befassen müssen. Die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen dürfte sie oder ihn auch verstärkt auf bundespolitischer Ebene fordern, gilt es doch, regionale Spielräume im Gesundheitswesen wenigstens zu erhalten. Eine Herausforderung wartet auch im Bereich der Pflege, wo es gilt, dringend nötige Ausbildungskapazitäten zu schaffen, um den steigenden Bedarf an Personal im Akut- und Langzeitbereich decken zu können. Außerdem steht, wie mehrfach berichtet, die Umstrukturierung des Rettungswesens an.
Zwei Frauen und vier Männer
Hinter den Kulissen hat das Personenkarussell längst Fahrt aufgenommen. Zumal Noch-Gesundheitslandesrat Christian Bernhard sein Amt, wie in den VN mehrfach berichtet, aus persönlichen Gründen im Herbst niederlegen wird. Die Einen würden gerne und mit den Anderen müssen erst noch Gespräche geführt werden, heißt es aus dem Umfeld von VP-Parteichef LH Markus Wallner, der sich in dieser Frage freilich noch bedeckt hält. Stichwort Gespräche: Im Landhaus wird gleich eine ganze Reihe möglicher Nachfolger Bernhards genannt, zwei Frauen und vier Männer. Neben Landtagspräsident Harald Sonderegger und Landtagsvizepräsidentin Martina Rüscher werden auch dem Obmann der Gebietskrankenkasse (VGKK), Manfred Brunner, Ambitionen nachgesagt, das Erbe von Bernhard antreten zu wollen. Brunner soll allerdings über keine notwendige starke Lobby in der Vorarlberger Volkspartei verfügen und habe sich darüber hinaus in Sachen Gegnerschaft zur bundesweiten Reform der Kasse “zu weit und zu lautstark aus dem Fenster gelehnt”, heißt es hinter vorgehaltener Hand.
Über bessere Karten dürften hingegen die praktizierende Medizinerin und Lustenauer Gemeinderätin Susanne Andexlinger sowie der langjährige Leiter der Suchtprophylaxe (Supro) in Götzis, Andreas Prenn, besitzen. Die beiden Namen werden bei den derzeit laufenden Spekulationen ebenso genannt wie jener des Präsidenten der Vorarlberger Ärztekammer, Michael Jonas. VN-MM, TW
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