Die Mellauerin Elisabeth Felder hilft bedürftigen Kindern in Kenia

Vorarlberg / 25.03.2019 • 18:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Mellauerin Elisabeth Felder hilft bedürftigen Kindern in Kenia
Die Kinder von Malindi liegen Elisabeth Felder am Herzen.

Menschen, die bewegen: Einsatz in Malindi.

Mellau „Ich durfte zu Hause immer Glück, Liebe und Geborgenheit erleben. Das möchte ich an Kinder weitergeben, die so etwas nicht kennen“, sagt Elisabeth Felder. Vor rund drei Jahren reiste die 29-jährige Mittelschullehrerin aus Mellau über eine private Organisation erstmals für ein Auslandsvolontariat nach Afrika.

In Malindi, einer Stadt im Osten Kenias, arbeitete Felder in einem Kinderheim. Dadurch wurden ihr die ärmlichen Verhältnisse vieler Kinder vor Ort bewusst: „Die Situation im Heim war erschreckend. Es fehlten grundlegende Dinge wie Nahrungsmittel, Kleidung und auch genug Betten.“

Begeisterung für Freiwilligenarbeit

Eigentlich wollte Elisabeth Felder nie nach Kenia ziehen. Vom Gedanken der Freiwilligenarbeit im Ausland sei sie aber schon immer begeistert gewesen. „Dass ich in Malindi gelandet bin, ist aber eher Zufall. Der Ort für mein Volontariat wurde mir zugeteilt“, erzählt sie und rät: „Man sollte sich vorab gut über solche Organisationen informieren. Ich habe das nicht getan und war eher naiv. Das würde ich heute anders angehen.“

Nach acht Wochen Aufenthalt in Kenia entdeckte sie ihre Leidenschaft für das ostafrikanische Land. Das war 2016. Daher beschloss sie im Jahr darauf, für ein Jahr nach Malindi zu ziehen und armen Familien unter die Arme zu greifen. Ihre Arbeit in Vorarlberg hatte sie aufgegeben, ihre Sachen waren verkauft und der Flug war gebucht.

Felder wollte sich ursprünglich für den Bau eines neuen Kinderheimes engagieren. „Weil die Behörden dort sehr langsam waren, kam das aber nicht zustande“, erzählt sie. Durch ihren Verwandten Xaver – der Vorarlberger ist dort seit über 40 Jahren als Missionar tätig – fand sie Arbeit im Small-Home, einem Betreuungshaus für Kinder mit Behinderung.

Symbol für Zusammenhalt

Während dieser Zeit gründete sie zusammen mit Xaver und ihrer kenianischen Freundin, der Miss-Hill-Ordensschwester Feli, das Projekt „Pamoja – mitanand“. Pamoja heißt übersetzt „gemeinsam“ und soll Zusammenhalt symbolisieren. Mit dem Projekt werden Schulgebühren finanziert, um Kindern und Jugendlichen vor Ort eine gute Ausbildung zu ermöglichen. „Ziel ist die Unabhängigkeit der Kinder und Jugendlichen, die später meistens Eltern und Geschwister versorgen müssen“, erklärt Felder. Außerdem soll Familien in Not eine Grundversorgung gewährt werden. „Mit unserem Projekt können wir nur miteinander etwas bewegen, nicht im Alleingang.“

Mittlerweile konnte „Pamoja – mitanand“ immer mehr Unterstützer gewinnen. „Mit den bisher eingegangenen Spenden haben wir ein neues Haus für eine achtköpfige Familie errichtet. Sie wohnte vorher in einer Baracke“, berichtet Felder.

Genügsame Kinder

Früher habe sie Kindern in Malindi oft Spielsachen gebracht: „Die Kleinen konnten aber damit nichts anfangen. Sie sind sehr genügsam. Sie basteln ihr Spielzeug aus Müll.“ Mittlerweile ist Elisabeth Felder als Mittelschullehrerin in Egg tätig. Kommenden Sommer wird sie wieder nach Malindi reisen und „ihre“ Kinder vor Ort besuchen. Darauf freut sie sich schon sehr: „Ich kann mir vorstellen, irgendwann wieder dorthin zu ziehen.“   LSA

Zur person

Elisabeth Felder

Geboren 24. Februar 1990

Wohnort Mellau

Ausbildung Pädagogische Hochschule Vorarlberg

Hobbys Wandern, Lesen

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