Rankweiler verfolgt ertappten Einbrecher mit Auto, bis dieser geschnappt wurde

Vorarlberg / 27.03.2019 • 07:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Rankweiler verfolgt ertappten Einbrecher mit Auto, bis dieser geschnappt wurde

Helmut Steinhauser und die Terrassentür, durch die der Einbrecher im vergangenen Jahr ins Haus eingebrochen ist. Der Rankweiler ertappte ihn in flagranti und nahm die Verfolgung auf. VN/Schweigkofler

Helmut Steinhauser hat zu Mittag einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt und quer durch Rankweil verfolgt. Er erhält dafür vom KSÖ einen Sicherheitspreis.

Rankweil Es war kurz vor Mittag als Helmut Steinhauser nach Hause kam. “Die Situation war mir gleich verdächtig”, erinnert er sich. Einige Jahre zuvor war in das Einfamilienhaus, in dem er mit seiner Familie in Rankweil lebt, bereits einmal eingebrochen worden. “Nur nicht wieder ein Einbruch, dachte ich mir”, erzählt er. Im Haus war ihm dann gleich klar, es war wieder eingebrochen worden. Der Täter hatte mit einer Dekokugel aus dem Garten die Scheibe der Terrassentür eingeschlagen. Steinhauser glaubte, der Täter sei schon weg. “Da ist er plötzlich mit einem Schraubenzieher in der Hand aus meinem Büro herausspaziert”, erinnert sich der Rankweiler. “Er hat sich in unserem Haus bedient wie in einem Laden.”

Als der 31-jährige Einbrecher Steinhauser bemerkt, lässt er seinen mit Diebesgut gefüllten Rucksack zurück und stürmt aus dem Haus. “Ich bin gleich hinterher”, erinnert sich Steinhauser. Er nimmt das Auto, schreit und hupt und macht Passanten auf den Flüchtenden aufmerksam. Die helfen teilweise bei der Verfolgung, jemand informiert die Polizei.

Festnahme bei Kirche

Das laute Schreien und Hupen macht viele Menschen auf den Täter aufmerksam. Sie geben Steinhauser und auch den Polizeistreifen Hinweise auf den Verbleib des Flüchtenden. Schließlich wird er beim Vorplatz der St.-Josefskirche in Rankweil von der Polizei gestellt. Er lässt sich widerstandslos festnehmen. Steinhauser ist knapp hinter dem Täter und kann diesen sofort identifizieren. 16 Zwei-Euro-Münzen hat er vom Einbruchsdiebstahl noch bei sich.

“Vom Sachwert her war es einfach ein sinnloser Einbruch”, blickt Steinhauser zurück. Selbst wenn der Täter den gefüllten Rucksack mitgenommen hätte, wäre der Wert nicht wirklich hoch gewesen, meint er. “Aber für alle Beteiligten hat das jede Menge Aufwand verursacht, vor allem für die Polizei.” Warum er den Mann, der größer war und immerhin einen Schraubenzieher in der Hand hatte, verfolgt hat, kann er heute nicht mehr sagen. “Ich denke, das war einfach die Situation, ich habe mich einfach geärgert, dass wieder jemand eingebrochen ist”, blickt der Rankweiler auf die Situation zurück.

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