Zum Gedenken

EGG Als siebtes Kind der Familie Willi wurde Anna Ratz am 11. November 1932 in „zum Hof“ geboren. S’Annele, wie sie ihr Leben lang genannt wurde, verbrachte eine schöne Kindheit am elterlichen Bauernhof, wo sie auch fleißig mithelfen musste. Nach der Schulzeit begann sie als Näherin in der Klöppelspitzenerzeugung Isenberg. 1950 wechselte sie in die Hutfabrik und lernte dort ihren Sylvester kennen, den sie 1957 heiratete. Von den vier Söhnen, die ihnen geschenkt waren, mussten sie 1980 ihren ältesten, Franz-Dieter, nach einem tödlichen Verkehrsunfall loslassen. Trauer und Schmerz über diesen Verlust begleiteten sie ein Leben lang.
Dem Haus, das Sylvester und Annele bauten, gaben sie den sinnigen Namen „Sylvanna“, und außer der Familie durften viele Feriengäste dort wohnen und Anneles Gastfreundschaft genießen. Nach und nach bevölkerten fünf Enkel und vier Urenkel die Familie. Mit viel Einfühlungsvermögen pflegte und betreute sie ihre Schwiegermutter fünf Jahre lang.
Annele liebte die Musik, wirkte bei einer Singgruppe, beim Kirchenchor und viele Jahre als Zitherspielerin bei einer kleinen Hausmusik mit Freude mit. Mit ihrer Jasserrunde, die ihr bis zum Tod die Treue hielt, durfte sie viele schöne Stunden erleben. Das Zusammensein der Familie, Verwandtschaft, Nachbarn und Freunde war für sie immer sehr wichtig. Einen gemeinsamen Ausflug oder einen spontanen Besuch mochte sie sehr. Ihre tolerante Einstellung, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, Friedfertigkeit und das große Gottvertrauen gab Annele an ihre Familie weiter. Trotz der Einschränkung in den 15 Monaten ihrer Krankheit war sie immer zufrieden und zutiefst dankbar für alles. Nie hörte man sie jammern. Sie hatte einen festen und bewundernswerten Charakter. Von Gatte Sylvester und der Familie liebevoll betreut, konnte sie daheim ihr Leben in Gottes Hand legen. Sie bekam zurück, wofür sie sich in ihrem Leben eingesetzt hatte. Die große Dankbarkeit der Familie kam in den Gottesdiensten zum Ausdruck, die ihre Angehörigen mitgestalteten. Pfarrer Friedl Kaufmann feierte in Konzelebration mit Pfarrer Ferdinand Hiller die Eucharistie und sprach mit den Worten aus dem Evangelium, was uns im Glauben zugesprochen ist: dass Gott uns eine Wohnung bereitet hat, dass uns neue Gemeinschaft geschenkt wird. Möge Annele dies nun, geborgen in Gottes Hand, erfahren.
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