Rankweil: Gasthaus Kreuz soll wieder ein Schmuckstück werden

Das Traditionsgasthaus verfällt zusehends. Der ursprüngliche Käufer ist ausgestiegen, die neue Besitzerin hat ein Projekt vorgestellt, das ein Restaurant und Wohnungen beinhaltet.
Rankweil Der Zahn der Zeit nagt am Traditionsgasthaus Kreuz am Fuß des Liebfrauenbergs in Rankweil. Im September 2013 hat es die Pforten geschlossen, seither steht das Gebäude in Bestlage unbenutzt da. Dabei war es bereits im Sommer 2014 von einem Investor gekauft worden. Dessen Pläne erwiesen sich letztlich aber alle als zwar durchaus vielversprechend klingend, aber mehr eben auch nicht. So entschied sich die Marktgemeinde Rankweil im Februar 2015 zur Erstellung eines Bebauungsplans: Damit konnte festgelegt werden, wie ein neues Projekt aussehen könnte. Im Falle der Umsetzung wäre das hilfreich, da damit die Nachbarn bereits ihre Einwendungen gemacht haben und ein Projekt schnell umsetzungsfähig ist. Im Mai 2016 wurde der Bebauungsplan von der Gemeindevertretung schließlich genehmigt. Ein Pächter schien gefunden, es sah erstmals wieder rosig aus für das Kreuz.
Der Pächter stieg aber schnell wieder aus, beklagte die fehlende Handschlagqualität des Investors, neue Pläne wurden vorgelegt. Das Kreuz entwickelte sich für alle Beteiligten zu einer unendlichen Geschichte.
Feines Restaurant und Wohnungen
Jetzt hat sich die Situation aber grundlegend verändert. Mit Susanne Dieterle gibt es eine neue Investorin. Sie hat 90 Prozent der GmbH erworben, die das Kreuz besitzt. Die VN berichteten. Auch neue Planer sind an Bord und ein Konzept wurde vorgestellt. Dieterle will das Kreuz neu aufbauen und 14 Wohnungen errichten. “Das Gasthaus Kreuz wird ein feines Restaurant mit Gewölbekeller in getrennter Führung. Daneben werden 14 neue Wohnungen entstehen”, erklärt die Feldkircher Geschäftsfrau.
“Das Gasthaus Kreuz wird ein feines Restaurant mit Gewölbekeller.”
Susanne Maria Dieterle
Es gibt aber ein Problem: Die vorgelegten Pläne entsprechen nicht dem Bebauungsplan. “Frau Dieterle hat einen Plan mit vier Giebelkreuzen vorgelegt”, erklärt Bürgermeister Martin Summer. “Dem nordseitigen Giebelkreuz haben wir auch zugestimmt, zwei waren bereits früher vorhanden.” Das vierte Giebelkreuz widerspricht aber dem Bebauungsplan. Das habe man am Donnerstag den Planern erklärt. “Da geht es natürlich um zusätzliche Nutzfläche”, erklärt Summer. Ihm seien aber die Hände gebunden, denn hierzu wäre die Änderung des Bebauungsplans notwendig. “Da geht schnell ein halbes Jahr ins Land”, verweist der Bürgermeister auf die Problematik. Am Gründonnerstag werde deshalb nochmals ein Gespräch mit der Investorin geführt.
“Bei einer Änderung des Bebauungsplans geht schnell ein halbes Jahr ins Land.”
Martin Summer, Bürgermeister Rankweil
Zeit, die niemand mehr verschwenden will. Auch Dieterle scheint gewillt zu sein, schnell vorzugehen. Im Gespräch mit den VN hat sie signalisiert, dass sie bereit ist, auf das Giebelkreuz zu verzichten. Es dürften also nur noch Details offen sein, und es gibt auch schon einen Zeitplan. Im Juni soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Rund zwei Jahre wird laut Susanne Dieterle gebaut, dann soll das neue Rankweiler Schmuckstück fertig sein. VN-GMS, TK
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