Ein Blick hinter die Kulissen der Oesterreich

Zeitreise in die 20er-Jahre: Am Karsamstag sticht das Motorschiff erstmals offiziell in See.
Hard Die 1920er-Jahre. Das waren Paillettenkleider, Federboas, Seidenstrümpfe und Glockenhüte. Charleston, Bauhaus, Art déco, endlose lange Zigarettenspitzen und Bubiköpfe. Die Oesterreich versetzt ihre Passagiere noch heute zurück in dieses wilde, goldene Jahrzehnt. „Das Schiff wurde gemäß dem Originalzustand von 1928 restauriert“, berichtet Jürgen Zimmermann, Geschäftsführer der Museumsschiff Oesterreich GmbH und Co-Obmann des Fördervereins Museumsschiff Österreich.


Das gilt auch für die Salons im Stile des Art déco. Der Tanzsalon im hinteren Unterdeck erstrahlt in Mahagonioptik. Die Stühle in Klavierlack wurden originalgetreu in Italien nachgebaut und der Gobelin an der Wand von Dornier nachgestickt. „Wenn du auf dem Oberdeck bist, und mit 20 km/h fährst, dann meinst du, man schleicht umher, und wenn du hier unten bist, geht das Wasser an dir vorbei wie eine Rakete“, schwärmt Zimmermann.


Direkt darüber befindet sich der große Dinnersalon und im vorderen Bereich der Damensalon. Beide sind in hellen Farben gehalten und mit Korbstühlen möbliert. Das Intarsienbild im Damensalon stammt aus dem Jahr 1952. „Es wurde 2015 in Sicherheit gebracht und restauriert“, ergänzt der Oesterreich-Geschäftsführer.
320 Passagiere
Das Motorschiff verfügt über 140 Speiseplätze innen und 140 Speiseplätze außen. Insgesamt ist es für 320 Passagiere zugelassen. Während die Einrichtung und das Schiff den Charme früherer Zeiten versprühen, steckt im Inneren modernste Technik. Für einen ordentlichen Antrieb sorgen zwei Achtzylindermotoren. „Die Motorabgase gehen im Kamin durch eine Rußfilteranlage. Das heißt, es gibt keine rußigen Abgase wie bei anderen Schiffen“, nennt Zimmermann ein Beispiel. Heute, Donnerstag wird der 91 Jahre alte Art déco-Liner gesegnet, am Karsamstag sticht er erstmals offiziell in See.


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