LUF-Mobil mit Skulpturen im Gepäck beim Härtetest Down-Under getestet

Sechs Wochen lang testete der Thüringer Unternehmer Bruno Walter sein LUF-Mobil in Australien. Mit dabei waren auch vier Skulpturen von Marcel “Masi” Dengel. Der Härtetest lieferte neben spektakulären Bildern auch wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der geländegängigen Rollstühle.
Thüringen Sechs Wochen lang reiste Walter Bruno mit seinem geländegängigen Rollstuhl LUF-Mobil durch Australien. Mit dabei waren von Mitte Februar bis Anfang April sechs Begleiter, darunter der Künstler Marcel “Masi” Dengel aus Nüziders, der vier sechs Meter hohe und 250 Kilogramm schwere Kunstfiguren aus Metall, Stein und Schwemmholz im Gepäck hatte: die Masi Ratis wurden für spektakuläre Fotos aufgestellt, fotografiert von Fotograf Karl-Rudolf Huber, der die Reise im Bild festhielt. Die Verbindung von Kunst und Technik gab der Reise auch einen Namen: “Art & Mobility Tour 2019”.

15.000 Kilometer legten die sieben Abenteurer in Australien zurück. “Es ging darum, den LUF auf langen Strecken bei hohen Temperaturen zu testen”, erklärt Walter. Den Beweis, dass das Fahrzeug hochgebirgstauglich ist, hatte der Thüringer 2016 erbracht, da fuhr das Gefährt auf die Heilbronner Hütte. Das Testprogramm war umfangreich, es wurden bis zu 150 Kilometer lange Tagesetappen durchgeführt, bei denen der Fahrer des Mobils etwa fünf Stunden im geländegängigen Rollstuhl saß. Wichtig waren auch die Tests am Strand, denn die Nachfrage nach dem Fahrzeug zeigt, dass gerade der Zugang zum Meer für potenzielle Kunden wichtig ist. Australien wurde aus zwei Gründen gewählt. Zum Einen sei es ein wichtiger Markt, an dem eben auch viele Strände vorhanden sind. Zum Anderen sei aber auch der Tapetenwechsel ein wichtiger Faktor gewesen.

Beweglichkeit wichtiger als Geschwindigkeit
Der Test lieferte für Unternehmer Walter wichtige Erkenntnisse: “Der Rollstuhl fährt 40 kmh”, erklärt er. “Aber wichtiger als die Geschwindigkeit ist die Beweglichkeit.” Deshalb soll das Gefährt, das gehbehinderten Menschen den Zugang zu bisher unerreichbaren Orten ermöglichen soll, kleiner und wendiger werden. In Australien wurde zudem mit einem Dieselaggregat getestet, Walter wird nun aber verstärkt auf eine Ausführung mit Elektromotor setzen. “Mit dem Dieselaggregat führt man nicht vors Opernhaus”, meint er. Privat sei er schon seit 1995 überzeugter E-Auto-Fahrer. Der elektrische Prototyp wird Mitte Mai bei der REHAB Karlsruhe, einer Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion vorgestellt. “Ab 2020 wird es dann die elektrische Ausführung zu kaufen geben”, sieht Walter das Gefährt kurz vor der Marktreife.
“Wichtiger als die Geschwindigkeit ist die Beweglichkeit.“
Bruno Walter
Masi Ratis begeisterten
Neben dem technischen Aspekt war aber auch die Kunst wichtig. “Die Masi Ratis wurden in derselben Werkstatt wie das LUF-Mobil geboren”, erzählt Walter. Deshalb habe es sich ergeben, dass Marcel “Masi” Dengler mit seinen Skulpturen auf der Reise mit dabei war. Die 250-Kilogramm-Skulpuren wurden für die Aufnahmen mit Hilfe des Rollstuhls immer wieder an spektakulären Orten platziert.

Auf der Gustav wird Dengler im Mai über die vielen Erfahrungen der Art & Mobility Tour berichten. Zudem gibt es einen Jahreskalender 2020 mit Aufnahmen von Fotograf Karl-Rudolf Huber: aus 5000 Bildern wurden dazu die zwölf besten Aufnahmen der Masi Ratis in Australien ausgewählt.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.