Bei Riedmanns ist Kaninchenzucht Familiensache

Vorarlberg / 25.04.2019 • 09:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Bei Riedmanns ist Kaninchenzucht Familiensache
Markus Riedmann mit Leonie, Mona und ihren Kaninchen.

Papa Markus und die Töchter Mona und Leonie teilen die Leidenschaft für die kleinen Langohren.

dornbirn Der Hase hat bei Riedmanns nicht nur zur Osterzeit Saison. Die Langohren mit dem flauschigen Fell gehören bereits seit fünf Jahren zur Familie. Wie es dazu kam? Wie so oft hat alles klein angefangen. Nämlich mit zwei Kaninchen, die Papa Markus für seine Mädels aus dem Tierheim geholt hat. Jedenfalls ist die Freude am Tier im Hause Riedmann an der Mühlebacherstraße zu spüren.

Wenn man im Wohnzimmer sitzt, fällt einem das Aquarium mit Zierfischen auf, daneben mischt sich Vogelgezwitscher aus der oberen Etage in das Gespräch. Direkt neben dem Hauseingang steht ein großes Gehege mit Kaninchen. „Es sind 43“, sagt Leonie. Die 13-Jährige hat sie gerade eben noch einmal gezählt. In den Stallungen sind zwei verschiedene Rassen untergebracht: Zwergwitter und Farbenzwerge. Die hoppelnden Vierbeiner sind an ihren Ohren zu erkennen. „Zwergwitter sind die ,Schlappis‘, die mit den herabhängenden langen Ohren. Farbenzwerge unterscheiden sich durch kürzere, stehende Ohren“, erklärt Mona (11) als begeisterte Jungzüchterin. Markus Riedmann spürte damals die Freude seiner Töchter an den Kaninchen und weiß außerdem, dass Kinder im Umgang mit Tieren viel lernen können. Es fördert das soziale Verhalten, das die Verantwortung für ein Lebewesen mit allen Pflichten mit sich bringt.

Im Verein aktiv

Das war für den Familienvater auch Ansporn, dem Rassekleintierzuchtverein Dornbirn beizutreten. Er hat das Amt als Tätowierer inne, denn alle Tiere, die an Ausstellungen teilnehmen, müssen mit den Daten der Herkunft und Geburt im Ohr in Form eines kleinen Tattoos gekennzeichnet sein. Noch etwas ist dem Mühlebacher wichtig: „Kinder können sich beim Verein mit Gleichgesinnten in Bezug auf eine artgerechte Haltung austauschen und bei Jungzüchter-Schulungen das Wissen erweitern.“

“Man freut sich über Preise, doch sie allein stehen nicht im Vordergrund.”

Markus Riedmann, Züchter

Pokale und Auszeichnungen stehen im Wohnzimmer. Leonie und Mona und ihr Vater haben bereits an verschiedenen Ausstellungen teilgenommen und Champion-Preise in der Züchtung der Rasse Zwergwidder gewonnen. „Man freut sich darüber, doch das allein steht nicht im Vordergrund“, erzählt Leonie über die Berufsorientierung, die kürzlich an der Mittelschule Baumgarten, deren dritte Klasse sie besucht, behandelt wurde. Dabei war sie sich ganz sicher: „Ich möchte mein Hobby zum Beruf machen. Meine Wahl geht in die Tiermedizin oder Tierpflege.“

Markus Riedmann und seine Töchter sind auch bei Ausstellungen mit dabei.
Markus Riedmann und seine Töchter sind auch bei Ausstellungen mit dabei.

Auch bei Mona, die an derselben Schule in die erste Klasse geht, schlägt das Herz in diese Richtung. „Die Namen unserer Kaninchen enden alle mit einem Ypsilon.“ Sie kennt Mimmy, Hanny oder Nanny an verschiedenen Merkmalen. Doch die Elfjährige interessiert sich nicht nur für die flauschigen Nager, sie liebäugelt auch schon ein bisschen mit der Vogelzucht. Da könne sie sich vorstellen, mit der Züchtung von Zebrafinken bald zu beginnen. Ganz zur Freude von Papa Markus, der in der Tierhaltung und Züchtung eine Lebensbereicherung sieht, die nicht zuletzt den Familienzusammenhalt stärkt.

Landesausstellung

Die kommende Landesausstellung, die im Herbst in Dornbirn stattfindet, wird bereits anvisiert. Dabei wird Markus Riedmann mit seinen Mädels wieder zum Wohl des Vereins und der Tiere im Einsatz stehen. Mona erinnert sich nur zu gut an die Arbeit bei der letzten Ausstellung und daran, dass sie um fünf Uhr früh aufgestanden ist und mehr als zwei Stunden lang über 600 Tiere gefüttert hat. „Nicht nur zum Streicheln und Gernhaben, Tiere sollen schließlich kein Spielzeug sein“, wollen die beiden auch die Pflicht und Arbeit rund um die Haltung erwähnen. Und immer, wenn sie einen Spaziergang machen oder auf dem Nachhauseweg von der Schule sind, fällt ihnen irgendwo ein Löwenzahn oder ein Haselnusszweig auf, den sie ihren Lieblingen mitbringen.

Ein zusätzliches Hobby von Markus Riedmann ist das Campen. In den Osterferien geht die Reise in das Zillertal. Im Sommer wird das Meer bevorzugt. „Dann kann es sein, dass wir einen Strand in Italien anfahren, oder es kann auch das Schwäbische Meer sein“, blitzt die Vorfreude der Riedmanns aus den Augen. Was dann mit den Kleintieren geschieht? „Die werden natürlich immer bestens von unserer Nachbarin versorgt“, verrät das Trio abschließend. eh