„Nach Sibirien mit dem ganzen Dreck“

Vorarlberg / 25.04.2019 • 21:39 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
„Ich sitze völlig zurecht hier“, meinte der Angeklagte vor Gericht. EC
„Ich sitze völlig zurecht hier“, meinte der Angeklagte vor Gericht. EC

52-Jähriger ließ seinen Frust via Facebook raus. 3000 Euro Strafe. 

Feldkirch Der Unterländer hat es nicht leicht. Mit 22 Jahren hatte er einen schweren Motorradunfall. Er war damals unschuldig, schwere Verletzungen machen ihm seitdem das Leben schwer, heute kann er kaum laufen, schleppt sich dahin. Dazu kam noch eine Krebserkrankung und zwei Todesfälle seiner Geschwister. Abends gönnt sich der Mann öfters mal ein Bier. „Wenn es einem so schlecht geht, neigt man dazu, Böses auf Randgruppen zu projizieren, meinem Mandanten tut es sehr leid, was er da geäußert hat“, sagt sein Verteidiger Martin Kloser, der den Angeklagten bereits seit Kindertagen kennt.

15 fremdenfeindliche Äußerungen

Als der Mann einige Bier intus hatte, äußerte er via Facebook Dinge, die er heute offenbar nicht mehr verstehen kann. Unter anderem: „Nach Sibirien mit dem ganzen Dreck“, „Dreck bleibt Dreck und Nigger bleibt Nigger.“ Er fordert „Erschießen“ und ähnliche Dinge. Insgesamt ein knappes Jahr, 15 fremdenfeindliche Äußerungen in Summe. „Ich sitze völlig zurecht hier“, meint der Frührentner. Er habe seine Äußerungen allerdings immer nur auf Flüchtlinge bezogen, die hier kriminell werden und Straftaten verüben.

Auf „Verhetzung“ stehen bis zu drei Jahre Haft. Bei dem Unbescholtenen hält Richterin Sonja Nachbaur eine Geldstrafe von 3000 Euro für angemessen. Dazu kommen 150 Euro Verfahrenskosten. Alle akzeptieren die Entscheidung, somit ist sie rechtskräftig. EC