Zum Gedenken

hohenweiler Es ist still geworden in ihrem Haus – aber es wurde nicht leer, denn dankbare Erinnerung lässt Martha Wetzel in den Herzen ihrer Lieben weiterleben und nimmt sie in Gedanken in die Mitte. Zu gerne hätte sie mit ihren Kindern Xaver, Marianne, Josef und Hubert, deren Familien – zwölf Enkel- und dreizehn Urenkelkindern – Verwandten, Freunden und Nachbarn in wenigen Wochen ihren 100. Geburtstag gefeiert, aber es sollte nicht mehr dazu kommen, ihre Kraft war erschöpft und sie durfte still und friedlich einschlafen, ohne Angst und Schmerzen ihren irdischen Weg beenden.
Würde es wieder so machen
„Ich würde alles wieder genauso machen“, hat sie wenige Tage vor ihrem Tod auf die Frage geantwortet, was sie denn machen würde, wenn sie ihr Leben noch einmal beginnen könnte. Ein Leben, das am 15. Juni 1919 in St. Pauls in Südtirol begann, wo sie mit fünf Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen, aber wohlbehütet und unbeschwert Kindheit und Jugend erleben durfte. Fast die ganze Familie hat 1939 die Südtiroler Heimat, der sie bis zuletzt eng verbunden blieb, verlassen und Martha kam mit ihren Eltern nach Hohenweiler. Soziales Engagement, Hilfsbereitschaft und unermüdlicher Einsatz für Familie und Allgemeinheit wurden ihre Leitlinien. Mit ihrem Gatten Josef, den sie 1946 geheiratet hatte, machte sie das 1964 gebaute Haus zu einem Hort der Geborgenheit für ihre Familie. Doch just zu dem Zeitpunkt, als ihre Kinder eigene Familien gegründet hatten und das glückliche Paar mehr Zeit für sich gehabt hätte, starb 1978 ihr Gatte, den sie viele Monate aufopfernd gepflegt hatte. Mit sozialem Engagement in der Pfarre, bei den Senioren, in der Krankenpflege oder im Missionskreis fand sie sinnvolle Aufgaben, die ihr halfen, diesen Schicksalsschlag zu überwinden. So nahm sie ihre Schwägerin Aloisia und später ihren Schwager Erwin bei sich auf, um sie in den letzten Monaten ihres Lebens zu pflegen.
Dankbares Kinderlachen
Vor allem aber hat sich „Oma Martha“ für ihre Enkel und Urenkel interessiert, hat aktiv an ihrer Entwicklung und ihrem Leben teilgenommen und es war ihr größtes Glück, wenn diese zu Besuch kamen, aus ihrem Leben erzählten und ihr mit fröhlichem und dankbarem Kinderlachen Freude in ihren Lebensabend brachten. Einen Lebensabend, den sie liebevoll umsorgt zuhause verbringen durfte, wo sich vor allem Tochter Marianne darum bemühte, dass sie sich in ihren letzten Lebensjahren wohlfühlen konnte. Dazu haben auch ihre wie Familienmitglieder aufgenommenen Pflegerinnen Marta und Maria, die sie mit großem Engagement einfühlsam begleiteten, viel beigetragen.