Ehemaliger Abgeordneter Günther Keckeis: „Der Landtag hat mich nie losgelassen“

WAS WURDE AUS . . .? Dr. Günther Keckeis (79), ehem. Landtagsabgeordneter
FELDKIRCH „Ziel ist, dass jeder Mensch ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Hierfür hat die Politik entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, sowohl gesetzliche als auch materielle.“ So Dr. Günther Keckeis (79) im VN-Gespräch.
Der sozialdemokratische Politiker war von 1974 bis 2004 Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag und ist bis heute mit seiner 30-jährigen Abgeordnetentätigkeit der am längsten amtierende SPÖ-Landtagsabgeordnete in Vorarlberg. Im Jahr 2004 ging er auch bei der Arbeiterkammer Vorarlberg, wo er am 1. Jänner 1967 als Leiter der Wirtschaftsabteilung begonnen hatte und seit 2000 als Politiker karenziert war, als stellvertretender Direktor in Pension. Anschließend kommentierte er durch fast zehn Jahre die Landtagssitzungen für die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ und ist bis heute Mitglied des Aufsichtsrats des landeseigenen Stromkonzerns Illwerke VKW.
Auf dem richtigen Weg
Zudem war Keckeis Mitglied der Kommission für die Taxilenkerprüfung. „Ich bin an der Landespolitik sehr interessiert und verfolge diese aufmerksam über die Medien. Drei- bis viermal im Jahr besuche ich Landtagssitzungen, denn der Landtag hat mich eigentlich nie ganz losgelassen“, führt Keckeis aus. „Als politisch interessierter Mensch treffe ich mich auch öfters mit politisch Interessierten, um mich jenseits von Stammtischparolen über die Politik auszutauschen. Ich mache das ganze Jahr viel Bewegung, beispielsweise im Sommer Bergwanderungen.“ Zur Bundes-SPÖ sagt Keckeis: „Meine Partei ist auf dem richtigen Weg, wenngleich ich es gut fände, wenn die Parteivorsitzende etwas angriffiger und medial wahrnehmbarer agierte, dafür andere sich mehr zurückhielten, anstatt die Vorsitzende zu konterkarieren.“ Erstmals wurde Keckeis nach der Vorarlberger Landtagswahl 1974 am 4. November als Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag angelobt. Von 1975 bis 1990 war der SPÖ-Politiker, dessen große Vorbilder Bruno Kreisky und Franz Vranitzky waren, Mitglied der Feldkircher Stadtvertretung und von 1980 bis 1990 Stadtrat für Gesundheitswesen sowie Alten- und Pflegeheime. Von 1992 bis 2005 gehörte Keckeis noch einmal der Stadtvertretung der Montfortstadt an.
Im Landesparlament bekleidete er das Amt des Landtagsvizepräsidenten, später war er Klubobmann der SPÖ im Vorarlberger Landtag. Im November 1987 war er designierter Landesparteiobmann der Vorarlberger SPÖ. Weil er aber 1988 seine Kandidatur zurückzog, wurde LAbg. Dr. Arnulf Häfele Landesparteiobmann.
Günther Keckeis
Geboren: 27. September 1939 in Feldkirch
Ausbildung: Volks-, Haupt- und Handelsschule, Arbeitermittelschule in Innsbruck, Jus-Studium in Innsbruck, 1966 Promotion
Beruflicher Werdegang: kaufmännischer Angestellter bei Kunert in Rankweil, seit 1967 Arbeiterkammer Vorarlberg, 2000 karenziert, 2004 Pensionierung
Politische Funktionen: Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag, Stellv. Klubobmann, Klubobmann, Landtagsvizepräsident, Stadtvertreter und Stadtrat in Feldkirch
Familie: verheiratet, zwei Kinder, ein Enkelkind