Jetzt lässt es Petrus richtig krachen

Vorarlberg / 20.05.2019 • 19:17 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Fiorella aus Rankweil zeigt‘s an: Es regnet. Und es wird noch bis Mittwochfrüh stark weiterregnen.VN/Paulitsch
Fiorella aus Rankweil zeigt‘s an: Es regnet. Und es wird noch bis Mittwochfrüh stark weiterregnen.VN/Paulitsch

Angekündigter Starkregen veranlasst Landeswarnzentrale zu intensiver Kommunikation mit den Feuerwehren.

Schwarzach Vor Kurzem beklagten sich zahlreiche Landwirte noch über die große Trockenheit im Land. Jetzt hilft ihnen Petrus. Der Wettergott öffnet die Himmelsschleusen und lässt den Regen herunterprasseln. Es wird laut Meteorologen bedenklich viel regnen. Und das nötigt die Landeswarn­zentrale zum Handeln.

Volle Kanne bis Mittwochfrüh

„Nach einer durchregneten Nacht mit großen Wassermengen wird es auch am Dienstag nachhaltig und stark regnen. Vor allem der Norden des Landes und die Staulagen im Bregenzerwald sind davon betroffen. Es können bis Mittwoch in der Früh bis zu 200 Liter pro Quadratmeter herunterkommen“, trifft Jutta Staudacher von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik eine präzise Prognose.

Eine erste Pause sollte der Niederschlag am Dienstagnachmittag machen. „Am Abend beginnt es dann aber wieder zu regnen. Bis am Mittwoch in der Früh kann dieser Regen auch wieder recht ergiebig sein. Danach aber ist mit dem großen Regen Schluss“, beruhigt die Wetterexpertin. Freilich ist das Ende des Starkregens nicht gleichbedeutend mit dem Beginn einer schönen und warmen Wetterphase. „Es bleibt bis in die kommende Woche hinein unbeständig und schaueranfällig. Mit den Temperaturen geht es hingegen wieder hinauf“, kündigt Staudacher an.

Feuerwehren instruiert

In der Landeswarnzentrale unterschätzt man die kurze Starkregenphase jedoch nicht. „Laut unseren Informationen handelt es sich in der Zeit von Montag bis Mittwoch um ein fünfjährliches Niederschlagsereignis. Das ist nichts Dramatisches. Aber es kann da und dort zu kleinräumigen Überschwemmungen kommen“, lässt Franc Magnes (52), Leiter der Landeswarnzentrale wissen. Daher habe man die Landesfeuerwehrzentrale informiert. „Dort kümmert man sich darum, dass die notwendigen Geräte und Materialien für einen allfälligen Einsatz bereitstehen“, führt Magnes weiter aus. Kleine Überschwemmungen könne es vor allem dort geben, wo regionale Regenzellen entstehen, die auf einer begrenzten Fläche für sehr viel Wasser sorgen.

„Das Problem ist: Man kann nie genau sagen, wo solche kleinräumigen Regenzellen entstehen“, erläutert der Chef der Landeswarnzentrale. Zudem wissen die Experten vor Ort, wo die neuralgischen Stellen sind und wie die Schutzmaßnahmen auszusehen haben. Problembereiche sind laut Magnes zum Beispiel Kleinflüsse wie die Leiblach oder die Nafla. „Die Feuerwehren sind jedenfalls gewappnet“, versichert Landesfeuerwehrkommandant Hubert Vetter (61).

Freilich müssten die Ortsfeuerwehren entscheiden, was für ihren Bereich zu tun ist. „Hydrografisch ist nichts Großflächiges zu erwarten“, beruhigt Vetter. Die Situation sei nicht annähernd so wie zum Beispiel im Hochwasserjahr 2005. „Vor allem wissen wir ja auch, dass am Mittwoch in der Früh der starke Regen vorbei sein wird.“

Böden haben Kapazität

Ganz und gar nicht in Panik ist man in der Landwirtschaft. „Die Böden waren im März und April zu trocken. Sie haben jetzt also noch einiges an Aufnahmekapazität“, sieht Harald Rammel, Referent für Gemüsebau in der Landwirtschaftskammer, kein Problem. Wichtig auch: Die als Wasserspender wichtigen Quellen werden wieder aufgefüllt.  Und schließlich wissen auch die Landwirte: Bereits am Mittwoch kommt zwar nicht das große Sonnenwetter, aber mit dem Starkregen ist zumindest vorläufig Schluss.

„Die Ortsfeuerwehren werden für sich entscheiden, was zu tun ist.“

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