Martin Amann ist Kommandant der jüngsten Feuerwehr des Landes

Vorarlberg / 30.05.2019 • 14:45 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Martin Amann ist Kommandant des jubilierenden Vereins.
Martin Amann ist Kommandant des jubilierenden Vereins.

Jeder Einsatz ein Nervenkitzel.

Dünserberg Eigentlich entstammt Martin Amann aus einer eher musikalisch veranlagten Familie. Während seiner Lehrzeit entdeckte er jedoch seine Liebe zur Feuerwehr und trat der Betriebsfeuerwehr bei. Nach einer beruflichen Veränderung wechselte er dann zur Wehr in seinem Heimatort Schlins, bevor es ihn mit der Heirat und dem Hausbau 2013 nach Dünserberg verschlug – ein nochmaliger Feurwehrübertritt war angesagt.

19 Mitglieder

Bei dieser blieb es dann auch, nach zwei Jahren, 2015, wurde der gelernte Maschinenmechaniker zum Kommandant auserkoren und seitdem nochmals erneut im Amt bestätigt. Nach den Stärken der mit 19 aktiven Mitgliedern kleinen Dünserberger Wehr gefragt, betont er vor allem die schnelle Einsatzfähigkeit direkt vor Ort: „Bei größeren Dingen brauchen wir natürlich Unterstützung, aber unsere kleine, schnelle Truppe ist sonst stets bereit“. Allzu häufig sind diese Gott sei Dank nicht, und Amann träumt auch nicht vom nächsten Großbrand. Der entsprechende Nervenkitzel bei jedwedem Einsatz ist aber durchaus ein Faktor. Bewusst wird auch bei Unwetterwarnungen proaktiv gearbeitet und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen, den gerade bei Hochwasser und anderen Naturkatstrophen ist man zum Beispiel nach Erdrutschen oftmals auf sich allein gestellt.

In der kleinen Berggemeinde hat die Feuerwehr aber über die eigentlichen Aufgaben hinaus eine weitere wichtige Funktion. Viele Vereine gibt es nicht, am Freitagabend trifft man sich daher im Feuerwehrhaus, dass dann jedem Dorfbewohner offensteht. Für den zweifachen Familienvater ein entscheidender Aspekt hinsichtlich der Stärkung der Dorfgemeinschaft. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist auch darum hervorragend, laut Amann hat Bürgermeister Walter Rauch stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Wehr.

Die Dünserberger Wehr feiert 40 Jahre Bestand.ceg
Die Dünserberger Wehr feiert 40 Jahre Bestand.ceg

Einen Unterschied zu großen Wehren gibt es laut Amann auf jeden Fall, bei ihm zählt jeder Mann: „Wenn in einer Stadt fünf Mann bei der Probe fehlen, dann fällt das nicht auf, bei uns schon“. Deswegen ist er auch auf die hervorragende Probenmoral seiner Mannschaft entsprechend stolz. Genauso wie auch auf die seit fünf Jahren betriebene Jugendarbeit: „Seitdem haben wir sechs Jugendliche in den Aktivstand übernommen, das ist fast ein Drittel der gesamten Wehr – die Arbeit trägt Früchte.“

An diesem Wochenende feiert die Feuerwehr Dünserberg ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem dreitägigen Fest, wofür bereits seit Wochen die Vorbereitungen laufen. Als Höhepunkt wartet am Sonntagvormittag die Segnung des nigelnagelneuen Mannschaftsfahrzeugs, dass vor allem auch für die Jugendarbeit verwendet wird. Bereits zuvor am Freitag und Samstagabend wird das sonst so beschauliche Dünserberg zu einer einzigen Partymeile. Für Amann sicher zumindest vorerst der Höhepunkt seiner aktiven Feuerwehrkarriere, die noch möglichst lange fortgesetzt werden soll. CEG

Martin Amann

Kommandant der jüngsten Wehr Vorarlbergs.


Geboren 6. April 1985
Familie verheiratet, zwei Kinder
Beruf Projektingenieur bei Presta Liechtenstein
Hobbys
Feuerwehr, Skifahren