Walter Bargehr als “Peppino der Alpenmagier”

Beim 20-jährigen Jubiläum der Sagenfestspiele feiert Bargehr sein eigenes zehnjähriges.
Silbertal Mit dem Stück „Peppino der Alpenmagier“ feiern die Montafoner Sagenfestspiele ihr 20-jähriges Bestehen. Für Walter Bargehr gibt es dabei dreifach Grund zur Freude. Neben dem Jubiläum feiert Bargehr selbst seinen zehnjährigen Einsatz für die Spiele und weiter auch seine erste Rolle als Hauptdarsteller.
„Begonnen hat das mit meiner Frau, Heinrike“, erläutert er seinen Weg zum Theater. „Sie ist fast seit dem Anfang mit dabei. Ich ging da oft mit.“ Ein Zufall führte dann dazu, dass vor zehn Jahren ein Statist ausfiel. „Ich wurde gefragt, ob ich dessen Rolle übernehmen könnte“, sagt Bargehr. Gesagt, getan, bei der Aufführung lief er sodann als Gockel über die Bühne und krähte, was das Zeug hielt. „Von diesem Augenblick an war ich mit dabei“, führt der Laiendarsteller weiter aus und lacht.
Auf der Bühne wird Walter Bargehr bereits am 20. Juli als „Peppino der Alpenmagier“ zu sehen sein. „Natürlich bin ich aufgeregt, es ist ja meine erste große Rolle“, gibt Bargehr zu. Im Stück geht es dabei um einen Magier aus Venedig, der im Montafon auf der Suche nach edlen Rohstoffen wie Gold und Silber ist. Das Dorf misstraut ihm dabei von Anfang an und versucht, ihm auf die Schliche zu kommen. Und so ganz nebenbei hilft der Alpenmagier einem Burschen aus dem Dorf, das Herz seiner Angebeteten (und deren Mutter) zu gewinnen.
Für die rund 60-köpfige Theater-Truppe gab es dabei bis zur heutigen Aufführung noch viel zu tun. „Wir haben immer am Dienstag- und Sonntagabend geprobt“, erläutert er den Vorgang. „Die Proben sind aber fast schon wie Familientreffen.“
In seiner Freizeit, die mit seiner Pensionierung am 1. August um ein Vielfaches explodieren wird, widmet sich der gebürtige Silbertaler auch dem Sport. „2005 hatte ich einen Herzinfarkt“, sagt er. „Das hat mich aufgeweckt und dazu geführt, dass ich jetzt regelmäßig in den Bergen wandere.“ Das sei auch sehr geeignet, um die Texte zu lernen. Das kann dabei aber auch zu skurrilen Situationen führen, wie er erläutert: „Ich bin öfters unterwegs und übe zum Beispiel die speziellen ‚Lacher‘ für meine Rolle. Da kann es schon vorkommen, dass um die nächste Ecke ein verstörter Wanderer wartet und mich ganz verwundert anschaut“, sagt Bargehr und lacht dabei.
Am Theater gefällt dem Mann, dass man anders als im „echten Leben“ in viele verschiedene Rollen schlüpfen kann. „Das ist dabei aber nicht so beengend und vorgegeben, wie man bei einer Theaterrolle zuerst denken würde“, erläutert Bargehr. „Wenn uns ein Satz nicht gefällt, können wir das in Absprache anpassen.“
So wächst das Theaterstück im Laufe der Probezeit, wie auch die Theaterkulisse über die vergangenen 20 Jahre gewachsen ist. Wer das gewachsene Stück in der gewachsenen Kulisse mit dem in die Hauptrolle hineingewachsenen Bargehr sehen will, ist in den kommenden Wochenenden in Silbertal sehr gut aufgehoben.
Walter Bargehr
spielt „Peppino der Alpenmagier“.
Geboren 21. Juli 1957
Familie verheiratet, drei Kinder, vier Enkelkinder
Beruf Techniker, ab 1. August Pensionist
Hobbys Fischen, Skifahren, Radfahren, Schauspiel
Motto Got net gits net!
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