Asylwerber wehrt sich gegen Rückführung

Vorarlberg / 06.08.2019 • 22:20 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Iraker bedrohte Polizisten nach negativem Bescheid mit abgeschlagenem Glas.

Feldkirch Der 28-Jährige wusste bereits bei seiner Abholung aus der Caritas-Unterkunft, dass rechtlich nun alle Möglichkeiten, in Österreich zu bleiben, ausgeschöpft sind. Der Iraker sollte nach Schwechat in das Rückführungszentrum gebracht und von dort in sein Heimatland ausgeflogen werden. Auf der Polizeiinspektion Thüringen überprüfte man nochmals die Daten, als der Mann ein vermeintlich dringendes Bedürfnis verspürte.

Wasserglas-Attacke

Der Beamte ließ ihn auf die Toilette gehen. Da nahm er ein großes Wasserglas und schlug es absichtlich auf ein Geländer. Die Scherben, die zirka zehn Zentimeter lange, dolchartige scharfe Spitzen bildeten, hielt der Asylwerber dem 50-jährigen Polizisten vors Gesicht. Der Beschuldigte behauptete gegenüber der Polizei, dass er das Glas nur auf den Boden geworfen und niemanden damit bedroht habe. Der Beamte zog sich zurück. Der Asylwerber rannte hinunter auf die Straße und warf das Glas weg. Zehn Minuten später wurde er festgenommen.

Der Angeklagte selbst kam nicht zum Prozess, er wurde in Abwesenheit verurteilt. Die Strafe: fünf Monate bedingte Haft für Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung. „Der Schaden des Wasserglases beläuft sich auf 2,49 Euro“, steht unter anderem in den Akten.

Mildernd wurden die Unbescholtenheit und der Umstand, dass der Mann in einer Ausnahmesituation war, gewertet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. EC

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