Ein Leben mit Herausforderungen

Vorarlberg / 08.08.2019 • 17:23 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die Familie ist den Jubilaren sehr wichtig.
Die Familie ist den Jubilaren sehr wichtig.

Dornbirn Vor 50 Jahren gaben sich Renate (geb. Vetter) und Friedolin Schabernig in der Fatima-Kapelle im Gütle vor Pfarrer Joe Egle das Jawort. Ihr goldenes Ehegelübde erneuern sie im Kirchlein im Gütle, wo zu ihrer Freude wieder Pfarrer Joe Egle die Messe lesen wird.

Friedolin kam mit 16 Jahren nach Dornbirn und zu F.M. Hämmerle. Die ersten Jahre seines Lebens wohnte er mit seiner Mutter Maria bei den Großeltern in Zeltschach. Dann zog er mit seiner Mutter, dem Ziehvater Valentin und seinen fünf Halbbrüdern oft um. Mit elf Jahren erkrankte er an einer Knochenmarkseiterung im linken Fuß und verbrachte zwei Jahre in Krankenhäusern und Genesungsheimen. Sein Fuß war nun sieben Zentimeter kürzer, er ließ sich dadurch nicht unterkriegen, war begeisterter Ski- und Radfahrer, Bergsteiger, Segelflieger und Mitglied beim Alpenverein.

Renate und Friedolin lernten sich bei der Alpenvereinsjugend kennen. Es dauerte dann doch noch einige Jahre, bis sie sich mit anderen Augen sahen. „Mein Vater stellte schnell fest, dass nur Dienstage, Donnerstage, Samstage und Sonntage als Stubatertag gelten“, erzählt die Jubilarin.

Familiengründung

Nachdem sie alles für ein gemeinsames Leben eingerichtet hatten, gaben sich Renate und Friedolin am 8. August 1969 im Dornbirner Standesamt und am 9. August im Kirchlein im Gütle das Jawort. „Wir hatten einen wunderschönen Hochzeitstag. Mittags haben wir im Berghaus Kanisfluh gegessen, Kaffee gab es in Schwarzenberg und abends waren wir mit vielen Gästen im Schlossbräu in Dornbirn. Unsere Flitterwochen verbrachten wir in Opatija und bei Friedolins Familie“, erinnert sich das Paar. Im Haus, das Renates Eltern gebaut hatten, durften sie im unteren Stock wohnen – bis die Eltern in Pension kommen, war die Abmachung. „Wir haben dann das Haus übernommen und so hat sich ein toller Familienverband entwickelt. Es war vor allem für unsere Kinder Christine und Alexander wunderschön, die Großeltern so nah erleben zu dürfen.“ Gerne übernahm das Paar später die Pflege von Renates Eltern bis zu deren Tod. 2001 wurde durch Um- und Anbau aus dem Zweifamilien- ein Dreifamilienhaus und das Jubelpaar genießt das Zusammensein mit Sohn Alexander im ersten Stock, der Tochter Christine und dem Enkel Florian im zweiten Stock und Enkelin Jennifer mit ihrem Mann Philip und dem Urenkel Aiden im dritten Stock.

Erfülltes Leben

1998 ging Friedolin in den verdienten Ruhestand. Nach der Zeit bei F. M. Hämmerle arbeitete er vier Jahre bei Mercedes Schneider in der Spenglerei, bevor er eine Lehre als Betonbauer bei Walter Rhomberg absolvierte und dort 20 Jahre seine Arbeitskraft zur Verfügung stellte. Daneben unterstützte er Renate vor allem in der Pflege seines Schwiegervaters.

Als begeisterte Tupperware-Beraterin war Renate viel unterwegs, und damit sie neben Haushalt, Erziehung und Pflege der Eltern auch einmal eine Pause hatte, übernahm er gerne die Auslieferung der Tupperware an die Hausfrauen. „Als Tupperware-Beraterin konnte ich mir die Arbeit selbst einteilen. Viele der Gastgeberinnen sind Freundinnen geworden und ich habe immer noch Kontakt zu meinen ehemaligen Kolleginnen“, erzählt Renate.

Höhepunkte waren Reisen, die das Paar bis nach Amerika, Afrika, Asien und Russland führten. Favorit ist jedoch öfters im Jahr ein kleines Häuschen im Wald in Friedolins Heimat, wo es in der Ruhe und bei seinen Verwandten Kraft für den Alltag tankt.

Friedolin ist der Hausmeister des Familienverbandes und kümmert sich im Garten ums Gemüse und die Blumen. Zudem unterstützt er schon über 50 Jahre die Naturwacht. Montags ist Pensionisten-nachmittag und beide fehlen selten beim Pensionistentanz.

Familienmenschen

Zum goldenen Hochzeitsjubiläum wünschen sich Renate und Friedolin vor allem noch viele Jahre in Gesundheit, die soweit gut und dem Alter entsprechend ist. Sie sind beruhigt, was die Zukunft angeht, denn in einem Haus, in dem die Familie so zusammenhält, wird für jeden gesorgt und Herausforderungen gemeinsam gemeistert.

„Wir haben uns immer gegenseitig respektiert und gesehen, was der Partner leistet, uns immer ausgeredet, wenn Unstimmigkeiten da waren.

So sind wir einander nähergekommen und unsere Liebe ist gewachsen“, schließt das Paar seinen Lebensbericht. KL

Ein glückliches Paar an seinem Hochzeitstag.
Ein glückliches Paar an seinem Hochzeitstag.

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