Die Fasnat war Teil seines Lebens

Helmut Xaver Weiss, Ehrenzunftmeister der Dornbirner Fasnatzunft, starb im 84. Lebensjahr.
DORNBIRN Am 17. Juli 2019 verstarb Helmut Xaver Weiss im 84. Lebensjahr. Er war Ehrenzunftmeister der Dornbirner Fasnatzunft und Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Verbandes der Vorarlberger Fasnatzünfte und -Gilden (VVF). Diese höchste Auszeichnung des Verbandes erhielt er 2012 beim Verbandstag in Bregenz für sein langjähriges breites närrisches Wirken und den damit verbundenen bürgerschaftlichen Einsatz.
Große Narretei in Dornbirn
Die Fasnat war ein ganz wichtiger Teil seines Lebens. Deshalb hatte er sich über drei Jahrzehnte für die Vorarlberger Fasnat engagiert, besonders für die große und bekannte Narretei in Dornbirn. Dabei lebte er das Brauchtum Fasnat besonders initiativ. Die humorigen Narrenabende oder auch der städtische Umzug lagen ihm immer besonders am Herzen. Neun Jahre stand er mit viel Geschick und großem persönlichen Einsatz der Dornbirner Fasnatzunft als Zunftmeister vor.
Im Jahre 1985 trat er das erste Mal beim Dornbirner Narrenabend als „Fensterputzer“ auf und hatte gleich einen großen Erfolg. Von da an stand Helmut Weiss bis 2003, also fast zwei Jahrzehnte lang, auf der Narrenbühne. Bei durchschnittlich sieben Narrenabenden pro Jahr ergibt das etwa 150 Auftritte. Aus der Vielzahl der Themen ragen zwei besonders heraus, die ihm sozusagen auf den Leib geschnitten waren: das „Seppele vom Häfoberg“ und das „Rothusdenkmol“. Jede seiner Nummern hat er akribisch schriftlich festgehalten.
Frühe Jahre
Als Zunftmeister Emil Leite 1989 starb, übernahm Helmut Weiss das Amt des Zunftmeisters. Seine Art, mit Leuten umgehen zu können und seine klare Haltung und Entschlossenheit führten während seiner Funktionszeit bis 1998 zu einem ungeahnten Aufstieg der Zunft. Er siedelte mit dem Zunftball und den Narrenabenden von der Stadthalle ins Kulturhaus und aus anfänglich drei Narrenabenden wurden dann bis zu acht pro Saison aufgeführt. Helmut Weiss stand auch an der Spitze der Dornbirner Abordnungen bei Umzügen im benachbarten Ausland.
Geboren wurde Helmut Weiss am 27. Juli 1935 im Oberdorf in einem Gasthaus im Weppach. Sein Vater stammte aus Werfen in Salzburg, seine Mutter aus Stockach in Tirol. Der um elf Jahre ältere Bruder wurde im Zweiten Weltkrieg in Russland als vermisst gemeldet. Mit seiner Frau Waltraud konnte er 2010 die Goldene Hochzeit feiern.
Über 40 Jahre war er bei der Firma F. M. Hämmerle beschäftigt. Während dieser Tätigkeit absolvierte er auch eine Fachausbildung an der Textilschule in Reutlingen. Überhaupt galt für ihn das „Lebenslange Lernen“ und so bildete er sich auch im Bereich des Qualitätsmanagements im Betrieb ständig weiter aus. Stolz war er auch, als er mit 43 Jahren noch den Führerschein erwarb.
Sehr wichtig waren ihm sein Hobby, das Holzen, das Brauchtum, die Berge und das Wandern.
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