Luchsin Mira vom Wildpark Feldkirch geht auf Reisen

Jungtier aus dem Feldkircher Wildpark wird in Polen ausgewildert.
Feldkirch Noch streift Luchsin Mira durch das ihr bekannte Gehege am Feldkircher Ardetzenberg. Am kommenden Dienstag steht der einjährigen Wildkatze aber eine lange Reise bevor. Das Luchsmädchen ist das erste im Wildpark Feldkirch geborene Tier, welches in ein Auswilderungsprojekt kommt.
Mit GPS in die Wildnis
Die Reise führt die scheue Kleinkatze ins rund 1000 Kilometer entfernte Jabłonowo in Nordwestpolen. Seit 2017 ist man hier darum bemüht die Rückkehr des Luchses nach Nordwestpolen voranzutreiben und die Raubtiere in diesem Gebiet wieder anzusiedeln. „Das Tier aus Feldkirch wird in Polen zunächst in einem sogenannten Adaptionsgehege unterkommen, wo es sich an die neue Umgebung gewöhnen und sich auf das Überleben in der Wildnis vorbereiten kann“, heißt es seitens der Western Pomeranian Nature Society, die das EU-geförderte Projekt vor zwei Jahren lanciert hat. Mit einem GPS-Sender versehen, geht es für Mira dann ins Abenteuer Wildnis. 14 Tiere aus Österreich, Deutschland, Estland und Lettland haben dieses Prozedere bereits hinter sich und wurden erfolgreich ausgewildert. Das Pinselohr aus Feldkirch soll das 15. werden.
Im Wildpark Feldkirch wird der Auszug von Mira durchwegs positiv bewertet. „Ich finde die Lösung super“, sagt der Leiter des Wildparks, Christian Ammann. „Es ist für uns eine tolle Chance dieses Projekt zu unterstützen“, so der Betriebsleiter und weiter: „Durch eine Auswilderung in Nationalparks oder Schutzgebieten kann der Erhalt von artgeschützten Tieren, dazu zählt der Luchs, gewährleistet werden.“
Gute Plätze für Jungtiere zu finden, sei grundsätzlich sehr aufwendig und mühsam, kann Ammann aus Erfahrung berichten. Dass der Wildpark überhaupt gezwungen ist, einen Luchs abzugeben, liegt im Tierschutzgesetz begründet. „Darin ist beispielsweise die Anzahl der Tiere je nach Gehegegröße klar geregelt“, ist sich Ammann der gesetzlichen Richtlinien bewusst.
Dass sich aus der Zusammenarbeit mit der Organisation in Polen eine längerfristige Partnerschaft ergibt, ist laut dem Wildparkleiter durchaus vorstellbar. “Seitens der polnischen Projektbetreiber wurde bereits Interesse an den heuer geborenen Tieren bekundet.” Zunächst gilt es aber, die Reise von Mira erfolgreich abzuwickeln. Seitens der Behörde gab es diese Woche das Okay, dass alle Formalitäten geklärt sind und der Überstellung der Wildkatze nichts im Weg steht, versichert Ammann.
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