Merkur zieht nach Schummelskandal Konsequenzen

Es sei zu einem Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter gekommen, teilt der Rewe-Konzern mit.
Dornbirn Die Vorwürfe, die die Arbeiterkammer Vorarlberg gegen den Merkur Markt in Dornbirn erhebt, sind alles andere als schmackhaft: Wie die VN berichteten, liegen dem Konsumentenschutz laut Leiter Paul Rusching „unmissverständliche Aufzeichnungen“ vor, die belegen, dass im Merkur-Markt in Dornbirn seit beinahe einem Jahr Lebensmittel aus der Feinkosttheke, die ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum haben, aus dem Regal genommen, neu verpackt und wieder zum Verkauf angeboten werden. Mit neuem Mindesthaltbarkeitsdatum und zum selben Preis. Das passiere insbesondere mit Käseprodukten, aber auch das Brot, das beispielsweise an einem Samstag nicht verkauft wurde, werde wieder eingefroren und in der Folgewoche aufgetaut, neu verpackt und als vermeintlich frische Ware zum Normalpreis angeboten.
Der Rewe-Konzern, zu dem Merkur gehört, teilte nach Bekanntwerden der Vorwürfe am Dienstag mit, umgehend eine interne Überprüfung eingeleitet zu haben. Mittlerweile liegt ein erstes Ergebnis vor. Laut Pressesprecher Paul Pöttschacher ist es in den von der AK Vorarlberg angesprochenen Bereichen tatsächlich „zu einem Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter“ gekommen. Das sei nicht zu tolerieren. Man werde daher entsprechende dienstrechtliche Konsequenzen setzen und den Fall vertieft prüfen. „Darüber hinaus arbeiten wir selbstverständlich vollumfänglich mit den Behörden zusammen. Zudem wurde sichergestellt, dass die fraglichen Produkte aus dem Verkauf genommen wurden“, versichert Pöttschacher.
Verbraucher getäuscht
Lebensmittel dürfen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums zwar weiterhin verkauft werden, allerdings müssen die Konsumenten deutlich auf die abgelaufene Frist aufmerksam gemacht werden. Durch das Neuverpacken und Verlängern des Haltbarkeitsdatums, werde diese Vorschrift klar umgangen und die Verbraucher hinsichtlich der Frische und Qualität der Produkte getäuscht, unterstreicht Konsumentenschützer Paul Rusching. Im Sinne von mehr Transparenz fordert die Arbeiterkammer Vorarlberg schon seit Längerem, dass die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen publiziert werden. Noch vor zehn Jahren seien Umpackaktionen wie im Merkur-Markt Dornbirn „allgemein üblich“ gewesen, sagt Lebensmittelkontrolleur Friedrich Klinger. Heutzutage kämen ihm solche Fälle nur noch hin und wieder unter, meistens in Betrieben, die unter eigenem Namen arbeiten. VN-ger
„Es wurde sichergestellt, dass die fraglichen Produkte aus dem Verkauf genommen wurden.“
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